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SCHWEINFURT
Kunsthalle mit eigener Museums-App
Die neu entwickelte Museums-App der Kunsthalle soll zu einem ganz neuen Kunsterleben führen.
Foto: Julia Weimar | Die neu entwickelte Museums-App der Kunsthalle soll zu einem ganz neuen Kunsterleben führen.
Bearbeitet von Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 02.01.2025 02:32 Uhr

Gemeinsam mit Stefanje Weinmayr von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und der Kunsthistorikerin Daniela Kühnel wurde für die Kunsthalle Schweinfurt eine Museums-App entwickelt, die ab 2025 kostenlos zur Verfügung steht. Die Fragen stellte Claudia Lindenlaub-Sauer, die seit 1. Oktober für Vermittlung und Bildung in der Kunsthalle Schweinfurt zuständig ist.

Die Kunsthallen-App wurde im Rahmen des von Ihnen betreuten Projekts „fabulAPP“ entwickelt. Was hat es damit auf sich?

Stefanje Weinmayr: 2015 wurde fabulAPP als bundesweit einmaliges Projekt und Förderprogramm der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern gestartet, um den Museen die Erstellung einer professionellen Museums-App zu ermöglichen. Seither wurde das als Baukasten angelegte CMS-System kontinuierlich weiterentwickelt. Seit 2024 ist fabulAPP zum Beispiel barrierefrei, entwickelt gemeinsam mit Experten in eigener Sache. Wichtig ist es uns als Landesstelle, dass die Apps nachhaltig und effizient in die Vermittlungsstrategie der unterschiedlichen Häuser implementiert ist. Diese synergetische Nutzung der fabulAPP und ihre kontinuierliche, dynamische Weiterentwicklung ermöglicht es, auch aktuelle Projekte und Ausstellungen in die digitale Vermittlungsstrategie einzubinden. So können die Museen auf die sich verändernden Bedürfnisse und Interessen ihres Publikums reagieren und ein breites Spektrum an Zielgruppen ansprechen.

Die neue App der Kunsthalle Schweinfurt ist aktuell eines der jüngsten Kinder in der fabulAPP-Familie – und ein ganz besonders gelungenes, das diesem singulären Ort gerecht wird. Eine herzliche Gratulation. An wen richtet sich die App und was bietet sie?

Daniela Kühnel: Die App richtet sich an interessierte (Erst-)Besucherinnen und Besucher, die die Kunsthalle kennenlernen oder neu entdecken möchten. Sie ist eine Orientierungshilfe, die gezielt zu ausgewählten Werken führt und bietet einen Überblick sowie vertiefende Details wie Interviews und Aufsätze. Besuchende können selbst entscheiden, wie viel sie erfahren möchten. Dabei geht es nicht nur um die Wissensvermittlung, sondern um das Erzählen von Geschichten zu Künstlerinnen und Künstlern und ihren Lebensentwürfen. Man erfährt etwa, was es mit dem Wandfön im Museum oder der gesprühten Banane am Eingang auf sich hat

In der App gibt es auch Vorher-Nachher-Bilder der Kunsthalle als Schwimmbad. Was hat Sie daran besonders fasziniert?

Kühnel: Wo früher die Schweinfurter das Schwimmen lernten, kann man heute moderne Kunst bestaunen. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal der Kunsthalle Schweinfurt. Wie man anhand der Vorher-Nachher-Bilder in der App sehen kann, lässt sich der frühere Raumeindruck noch heute gut erkennen. Wichtig war, aktuelle Fotos präzise an die historischen Perspektiven anzupassen und in der Bildbearbeitung möglichst exakt aufeinanderzulegen.

Neben Informationen gibt es auch interaktive Elemente wie die Selfie-Funktion. Welche Überlegungen standen hinter der Integration solcher Features?

Kühnel: Hier wollten wir partizipative Elemente integrieren und die Nutzerinnen und Nutzer unterhalten. Es gibt Selfie-Stationen, digitale Postkartengrüße und Malvorlagen. Eventuell gelingt es uns mit diesen Features, jüngere Menschen anzusprechen. Zudem tragen „Digitale Grüße“ zum Bekanntheitsgrad der Kunsthalle bei, indem die Bilder mit Freunden und Familie über Social Media geteilt werden.

Inwieweit denken Sie, dass digitale Formate wie diese App langfristig das Museumserlebnis verändern werden?

Kühnel: Die Ansprüche, die das Publikum heute an ein Museum stellt, sind höher geworden. Kostenlose Museums-Apps wie die der Kunsthalle Schweinfurt ermöglichen jederzeit und überall Zugriff auf die musealen Angebote und selbstgeführte Rundgänge. Der Download ist nicht an die Öffnungszeiten des Hauses oder eventuell angebotene Führungen gebunden. Museen können so ein noch ansprechenderes und umfassenderes Erlebnis für die Besucherinnen und Besucher schaffen.

 
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