Antonia Oberst, 19-jährige Studentin der Psychologie aus Oberschwarzach, stellt derzeit Portraits ukrainischer Frauen in Gerolzhöfer Schaufenstern aus. Zu den Bildern sind kurze Texte gestellt, in denen die Ukrainerinnen berichten, was der derzeitige Krieg für sie bedeutet. Auf die Idee für diese Kunstaktion ist Antonia Oberst gekommen, als sie als aktives Mitglied im Gerolzhöfer Asylhelferkreis in der Dreifachturnhalle persönlich auf die Geflüchteten traf.
Die Schilderungen der Frauen aus der Ukraine und deren teils sehr tragischen Einzelschicksale seien ihr sehr nahegegangen, berichtet die junge Oberschwarzacherin. Diese wollte sie künstlerisch aufarbeiten. Anhand von Fotografien entstanden im April und Mai dann zehn Portraits. Sieben der Frauen sind oder waren in Gerolzhofen untergebracht, die übrigen drei, die sich noch in der Ukraine aufhalten, hat Antonia Oberst übers Internet kennengelernt - weil sie beschlossen hat, selbst Ukrainisch zu lernen und dazu eine Sprach-App verwendet.
Vernissage zum Auftakt
Zu Beginn der Ausstellung fand eine Vernissage mit allen Portraits im Saal des Pfarrer-Hersam-Hauses statt. Gäste waren sowohl Ukrainer als auch Deutsche und neben den Portraits gab es Live-Musik, Kinderbetreuung und ein Kuchenbuffet. Kaffee und Kuchen waren auf Spendenbasis erhältlich, wobei der Erlös an die Organisation "Повернись живим" gespendet wird, die aktuell Nothilfe in der Ukraine leistet.
Als zusätzliche Spendenaktion wurden Aufkleber mit Herzen in den Farben der ukrainischen Flagge verkauft, wobei der Erlös ebenfalls an die genannte Organisation geht. Die Aufkleber gibt es jetzt auch noch an der Theke in der Tourist-Information im Alten Rathaus.
Die Portraits sind noch bis zum 24. Juli in Schaufenstern rund um den Marktplatz in Gerolzhofen ausgestellt: bei Fehlbaum, bei Orthopädie Traub, bei "Schönes und Süßes", bei Ergo Versicherung Siepak, beim Schuhhaus am Markt und bei Iff.