Das konservatorisch richtige Rahmen von Grafik im Museum erfordert spezielles Wissen. Wie soll man vorgehen? Welche Materialien sind zu verwenden? Was kann man selbst machen und was überlässt man lieber dem Fachmann?
Zu diesen und anderen Fragestellungen trafen sich Museumsmitarbeiter aus ganz Bayern in der Kunsthalle Schweinfurt. Der Hintergrund: In vielen kleinen und mittelgroßen Museen fehlen oftmals die finanziellen Mittel, um Gemälde, Zeichnungen und Grafiken fachgerecht rahmen zu lassen.
Unter Leitung der Dozentin für Einrahmungstechnik, Elke Traxel, tauschten sich die Teilnehmer über Materialien und Techniken aus. Traxel arbeitet seit 20 Jahren in der eigenen Werkstatt und freiberuflich für verschiedene Museen und Kunstsammlungen, unter anderem für das Stadtmuseum Penzberg mit der Sammlung Heinrich Campendonk.
Als Dozentin ist sie auch am Buchbinder-Colleg Stuttgart tätig, zudem sitzt sie im Prüfungsausschuss zum „geprüften Bildeinrahmer“ bei der Handwerkskammer Stuttgart.
Für die Teilnehmer gab es Einblicke in theoretische Grundlagen und eine kurze Materialkunde zu Karton und Glas. Auch über die geeigneten Klebemittel und Montagehilfen referierte Traxel: „Was hilft es, wenn der Kleber super hält, er aber nicht ohne Rückstände abzulösen ist?“ Sehr gern arbeite sie mit selbst angefertigtem Kleister. Wie man diesen herstellt, zeigte sie den Teilnehmern in einem Praxisteil am Nachmittag.
Auch hinsichtlich der Schädlingsbekämpfung, zum Beispiel Holzwurm oder Borkenkäfer, gab es Tipps. Eine Teilnehmerin erzählte von Problemen, die in ihrem Museum mit asiatischen Käfern aufgetreten waren. „Prävention ist ganz wichtig, um die Sammlung vor Schädlingen zu schützen“, so Traxel.
Beim Rundgang durch die Kunsthalle konnten die professionellen Vorgehensweisen der Einrahmung weiter diskutiert werden. „Die Kunsthalle Schweinfurt ist ein hervorragender Partner für unsere Fortbildungen und überregional beispielgebend für die Museumslandschaft“, hatte sich Wolfgang Stäbler vom Veranstalter, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, zuvor geäußert.
Für die Mitarbeiter des Historischen Förderkreises Gochsheim hat sich die Teilnahme sicher gelohnt: „Wir wollen unsere Methoden optimieren“, sagte Karl-Heinz Fleischer. Auch Ekatarina Richard vom Textilmuseum Augsburg zeigte sich froh über sachgemäße Tipps, „damit ich besser einschätzen kann, was ich als Textilrestauratorin noch selbst leisten kann“.