Die Kulturstiftung ist nicht nur eine wichtige, potente Stiftung, wie Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) bei einer Pressekonferenz anlässlich des zehnten Jahrestages der Stiftung erklärte. Sie ist fast schon ein Segen für die Schweinfurter Kulturschaffenden in allen Facetten von Kunst und Kultur der Wälzlagerstadt: 1,1 Millionen Euro wurden seit 2009 an mehrere hundert Projekte gegeben, alle innerhalb der Stadtgrenzen von Schweinfurt.
"In der Kulturlandschaft Schweinfurts wurde sehr viel Gutes bewirkt", freute sich Sebastian Remelé und fügte an: "Wir sind der Familie Schäfer sehr dankbar." Der Schweinfurter Ehrenbürger Otto G. Schäfer und seine Frau Hannelore statteten 2006 die Stiftung mit 900 000 Euro Vermögen aus. 2009 ging die Stiftung an die Stadt Schweinfurt, durch Zustiftungen wuchs das Vermögen auf mittlerweile 3,6 Millionen Euro, das professionell verwaltet und vermehrt wird. Aus den Erlösen werden die Projekte finanziert.
Der Stiftungszweck ist laut OB bewusst weit gefasst. Gefördert werden kann nahezu alles, was die kulturelle Vielfalt der Stadt ausmacht, von Ausstellungen über Kulturpreise bis zu Erweiterung von Sammlungen. Einzige Bedingung, über die sich aber die Schweinfurter Kulturschaffenden sicher nicht beschweren: die Anträge müssen von Schweinfurter Institutionen, entweder der städtischen oder der freien Kultur, gestellt werden.
Der OB gab einen kurzen Überblick, wie viel Geld in den vergangenen Jahren wofür gegeben wurde. 2017 bekamen 16 Antragsteller 110 000 Euro, 2018 waren es 61 000 Euro für 13 Antragsteller und in diesem Jahr wurden bis jetzt 100 000 Euro an 13 Antragsteller bewilligt.
Vor zwei Jahren war der Zuschuss für den Historischen Verein für die Erstellung der Bausch-Chronik mit 35 500 Euro eines der größten Projekte. Das Projekt Learning Through The Arts (LTTA) in Schweinfurter Mittelschulen in Kooperation mit der Kunsthalle wurde mit 13 000 Euro unterstützt. In diesem Jahr gab es jeweils 15 000 Euro für die Kunsthalle als Zuschuss für die überaus erfolgreiche Gunter-Sachs-Ausstellung, den Nachsommer und den Deutsch-Chinesischen Kunstaustausch des Kunstvereins.
Kulturstiftung hofft auf mehr Anträge von Seiten der Kulturschaffenden
Kulturstiftungs-Geschäftsführer Klaus Stapf und der OB forderten dazu auf, dass die Kulturstiftung weiter rege genutzt wird. In verschiedenen Diskussionen zwischen Verwaltung und Kulturschaffenden in der Stadt wurde in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass das Potenzial der Stiftung zu wenig genutzt wird. Ausdrücklich warb Stapf für Anträge, auch in diesem Jahr noch. Geld sei ausreichend vorhanden, "es mangelt an Anträgen."
Diese seien im übrigen so unbürokratisch wie nur möglich, so Stapf. Das Formular ist auf der Internetseite der Stadt herunterladbar. Man müsse lediglich das Projekt vorstellen, einen Finanzierungsplan und später einen Verwendungsnachweis. Die Projekte würden mit Wohlwollen im zuständigen Gremium geprüft.