In seiner Heimatgemeinde Grettstadt war Manfred Scheuermann viele Jahre aktiv in der Kommunalpolitik, war in der Leitung des Gesangvereins und bei der Faschingsgesellschaft mit Begeisterung und Leidenschaft tätig. Neun Jahre leitete der Pädagoge und Lehrer die örtliche Grundschule, bevor er 1991 an die Grundschule nach Schonungen versetzt und dort zum Rektor ernannt wurde. Im Februar verabschiedeten die Schonunger den 63-Jährigen in den Vorruhestand.
Die Zeit seit Beginn seiner Altersteilzeit hat der aktive, bekennende Franke dazu genutzt, Menschen im Dorf zu finden, die seine Idee zur Gründung eines Kulturkreises unterstützen. Begeisterte Mitstreiter fand er schnell. Auch Bürgermeister Ewald Vögler zeigte sich angetan und sagte die Unterstützung der Gemeinde zu. Bereits im Juni traf man sich zu ersten Vorbesprechungen: Die Arbeitsgruppe „Kulturfreunde Grettstadt“ war gegründet.
Neben dem Initiator Manfred Scheuermann gehören Barbara Böhner, Klaus Eschenauer, Gerhard Friedrich, Christian Lenhard, Marion Mönig, Ursula Schech, Wolfgang Wenzel, Christa Werner, Karoline Wolf und Ruth Volz als Gleichgesinnte dazu. „Meine grundlegende Überlegung war, dass das vorhandene Raumangebot, sprich der Bürgersaal, zu wenig genutzt wird“, spricht Scheuermann über seine Überlegungen.
„Das Grettstadter Dreigestirn Linde-Bürgersaal-Kirche bietet sich für kulturelle Veranstaltungen an“, sagt er, und denkt dabei an Veranstaltungen der drei Säulen Musik, Text und Ausstellung: Kleinkunst für alle Altersbereiche, zweimal im Jahr, mit Künstlern bevorzugt aus dem fränkischen Raum, die die Bereiche Kunst, Literatur oder themengebundene Ausstellungen mit Rahmenprogrammen abdecken.
Ein Logo „Kulturfreunde Grettstadt“ wurde gemeinsam erarbeitet und der Einstieg in erste Aktivitäten der Kulturfreunde geplant.
Als Auftaktveranstaltung laden die Kulturfreunde am Sonntag, 7. Oktober, ab 18 Uhr zu einem Abend des Lächelns, des Lachens, aber auch der Nachdenklichkeit ein. Hans Driesel stellt sein Programm „Wer Sorgen hat, hat auch Likör“, Wilhelm Busch – Leben und Werk eines Klassikers der Satire vor. Wilhelm Busch, genialer Zeichner, Philosoph und Karikaturist hat der Welt auch heute noch vieles zu sagen. Nicht selten erschließt sich die Doppelbödigkeit seiner Geschichten um die menschlichen Schwächen erst auf den zweiten Blick und manchmal bleibt einem das Lachen buchstäblich im Halse stecken.
Driesel stellt den Betrachter des Allzumenschlichen vor und rezitiert frei aus seinem Werk und verspricht eine amüsante Wiederbegegnung mit der „Frommen Helene“, „Maler Klecksel“, „Tobias Knopp“, dem „Heiligen Antonius von Padua“ und anderen unsterblichen Figuren. Die Karten werden ab sofort ausschließlich im Grettschter Lädla verkauft.