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SCHWEINFURT
Künstler beleben Leerstände
Am Georg-Wichtermann-Platz 13 stellen Brunhilde Schwertner und Herbert Götz in einem leer stehenden Geschäft aus – weihnachtlich beleuchtet wirkt es gleich viel einladender.
Foto: Oliver Schikora | Am Georg-Wichtermann-Platz 13 stellen Brunhilde Schwertner und Herbert Götz in einem leer stehenden Geschäft aus – weihnachtlich beleuchtet wirkt es gleich viel einladender.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 25.12.2017 02:50 Uhr

Die Problematik mit leer stehenden Geschäften in der Schweinfurter Innenstadt ist hinlänglich bekannt. Doch es tut sich was, auch dank der Ideen von Citymanagerin Svenja Melchert, die seit März im Amt ist.

Ihr neuestes Projekt heißt „Kunst im Leerstand“ und lässt sich gut an. Melchert vermittelt interessierte Künstler aus Schweinfurt und der Region, die gerne ihre Bilder oder Kunstwerke einer größeren Öffentlichkeit ausstellen wollen, an interessierte Hausbesitzer in der Innenstadt, die es sich vorstellen können, im Moment leere Gewerbeflächen im Erdgeschoss als Zwischennutzung zu vermieten. „Das Projekt hat für alle große Vorteile“, so Melchert. Zum einen bekommen die Künstler Ausstellungsräume und eine „schöne Plattform, sich zu präsentieren“, was für die Stadt, die explizit als Slogan „Industrie und Kultur“ hat, von Bedeutung ist. Zum anderen können die Hausbesitzer auf ihre Räume aufmerksam machen. Die Gefahr, dass illegal plakatiert wird, ist ebenso deutlich geringer als bei anderen Leerständen, wo Schaufenster immer wieder mal missbraucht werden. Das Stadtbild also wird durch die Aktion insgesamt gemütlicher.

Gute Resonanz

Das sieht man bei einem Gang durch die Stadt in der Weihnachtszeit, wo die erleuchteten Schaufenster mit den Werken der Künstler sich einfügen in das große Ganze und nicht als trauriger, dunkler Leerstand empfunden werden. „Wir haben bisher sehr gute Resonanz bekommen“, so Melchert. Es gebe schon weitere Anfragen über die vier Leerstände hinaus, die zum Start des Projekts kurz nach Nikolaus belebt wurden. Kunst im Leerstand zu sehen ist in der Spitalstraße 30 (Künstlerin Brunhild Schwertner), in der Rückertstraße 22 (Brunhild Schwertner und Helmut Bedenk), am Georg-Wichtermann-Platz 13 (Brunhild Schwertner und Herbert Götz) sowie am Markt 22 (Helmut Bedenk).

Dass es sich nur um eine Zwischennutzung handelt, ist für die Künstler kein Problem – das Ziel ist immer, die Flächen dauerhaft wieder als Gewerbeeinheit vermieten zu können. Wenn eine dauerhafte Nutzung eine Ausstellungsfläche für einen Künstler/in ist, ist das natürlich ebenfalls sehr willkommen.

Mit ihren Bemühungen, den Leerstand in der Innenstadt spürbar zu reduzieren, hat Svenja Melchert in den vergangenen Monaten schon Fortschritte erzielt: 78 waren es Anfang des Jahres, als die Beratungsgesellschaft Cima ihre Untersuchungen begann. Im Moment sind es 58, 30 neue Geschäfte haben 2017 in der Innenstadt eröffnet, so Melchert. Weitere Ideen, durch Kunst die Innenstadt zu beleben, sind in Planung. Gemeinsam mit dem Kunstverein und Schweinfurt erleben arbeitet Melchert an der Veranstaltung „Schweinfurt bunt erleben“, die für Samstag, 7. April 2018 geplant ist. Dabei soll es ein Ramadama der Geschäfte geben, der Kunstverein könnte eine Bilder-Versteigerung machen und vieles mehr.

Bei Svenja Melchert melden

Künstler, die Interesse haben, auszustellen und Hausbesitzer, die eine leer stehende Erdgeschossfläche haben und sich vorstellen können, diese zur Verfügung zu stellen, können sich bei Citymanagerin Svenja Melchert melden: Tel. (0 97 21) 51 60 76 bzw. svenja.melchert@schweinfurt.de

 
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