Früher gab es Beschwerden über die Qualität, jetzt gibt es Kritik am Preis. In einem Brief an diese Redaktion beklagt Werner Schenk aus Niederwerrn, dass es mit dem Pächterwechsel im Gastronomiebereich des Silvana-Bades „enorme Teuerungen“ gegeben habe. Teilweise bis zu 100 Prozent, behauptet er. Und er wundert sich, dass die Stadtwerke als Betreiber des Bades „bei diesen extremen Preiserhöhungen mitgespielt haben“. Die Preise seien für Bäder wie in Erding, München, Berlin oder Sinsheim angebracht, aber nicht fürs Silvana in Schweinfurt, meint Schenk.
Keine Vorgaben gemacht
Seit 1. Mai sind Dominik und Peter Wohlfeil die neuen Pächter der Hallen- und Freibad-Gastronomie sowie der Saunabar im städtischen Silvana. Es ist der vierte Pächterwechsel in den vergangenen sechs Jahren. Zuletzt hatte es erhebliche Beschwerden von Besuchern wegen der Qualität des Speisenangebots gegeben. Dieses soll nun hochwertiger werden (wir berichteten).
Dass die Preise des neuen Pächters „überteuert“ seien, will Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Kästner so nicht stehen lassen: „Die Preise orientieren sich an den Richtlinien des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands.“ Die Stadtwerke hätten dem neuen Pächter relativ freie Hand bei der Preisgestaltung gelassen und auch keine Vorgaben für die Speisenkarte gemacht. Diskutiert habe man lediglich darüber, dass das neue Angebot auf das Zielpublikum abgestimmt sein müsse.
Fitnesssalat und fettarm Frittiertes
„Wir sind ein Sport- und Freizeitbad und kein Spaßbad“, verweist Kästner auf die vorwiegende sportliche Nutzung des Silvana durch Vereine, Polizei oder Feuerwehr. Und so gibt es jetzt einen Fitnesssalat, größere belegte Brötchen und fettarm frittierte Speisen. Das käme bei den Gästen sehr gut an. Und: Die Preise für Sportlergetränke wie Radler und Bier sowie für Kindergetränke wie Limo und Cola seien unverändert geblieben. Dass der Wein teurer wurde, räumt Kästner ein, „aber das ist im Silvana ja auch nicht das Hauptgetränk“.
Bleibt noch das Thema Kaffee: Laut Silvana-Besucher Schenk ist dieser jetzt 25 Prozent teurer, der Latte Macchiato sogar 60 Prozent. Kästner verweist darauf, dass jeder Pächter seine eigenen Kalkulationen anstellt. Aber im Vergleich mit umliegenden Bädern wie der Kissalis-Therme in Bad Kissingen „sind wir am unteren Ende“.
„Dem Pächter erst mal Zeit geben“
„Ich bin zufrieden“, bilanziert Kästner nach knapp zweimonatigem Betrieb. Man müsse dem neuen Pächter jetzt erst mal Zeit geben. Schließlich wolle er ja auch rund 100 000 Euro in die Verbesserung der Freibad-Gastronomie investieren.