Besonders viel Gesprächsbedarf hatten die Maibacher auf der Bürgerversammlung im vollbesetzten Sportheim beim Thema neuer Weg nach Holzhausen. Für Monate war die Ortsverbindung gesperrt, die jetzige Lösung entspricht nicht den Erwartungen. Der Radweg sei zu breit, die Überlaufbecken überdimensioniert und wohl unnötig, das Abholzen der Bäume nicht zeitgemäß und die Beschaffenheit der neuen Trasse zweifelhaft.
Aus ihren Beobachtungen heraus wiesen die Maibacher auf Fehler im Straßenbelag hin, befürchten eine kurze Lebensdauer für die Straße. Die Größe der Wege und der Abstand zwischen Straße und Radweg musste nach deutschen Normen erfolgen, führte Bürgermeister Ludwig Nätscher aus. In wenigen Wochen soll – wenn alles wie geplant fertiggestellt werden, der Weg nach Holzhausen wieder passierbar sein.
Problemfeld Windkrafträder
WK 54 – das ist der Name für das Areal bei Maibach, wo Windkraftanlagen errichtet werden. Ludwig Nätscher skizzierte die geänderten Rahmenbedingungen und den Stand der Planung. Zusammen mit der Energiegenossenschaft Oberes Werntal und den Gemeinden Niederwerrn und Dittelbrunn möchte man einen "Wildwuchs an Windrädern" vermeiden und die unausweichliche Bebauung mit den Stromerzeugern lenken. Auf der Fläche dürfte jeder Investor, der sich mit einem Grundstückeigner einigt, eine Anlage errichten und betreiben. Das Rathaus, das betonte Ludwig Nätscher immer wieder, hätte dabei keine rechtliche Handhabe.
In der Kombination aus Genossenschaft, den Gemeinden, den Stadtwerken Schweinfurt und potentiellen Partnern, besitze man gute Chance. So stehen auf ersten Skizzen sechs Anlagen, erhalten die betroffenen Gemeinden die Gewerbesteuer und es soll ein günstiger Tarif für Anwohner möglich sein. Die Kritik der Bürger war erwartbar: Schattenwurf der Rotorblätter im Dorf, einschneidende Veränderungen für Flora und Fauna. Dazu monierten Ortskundige, dass im Zielgebiet WK 54 nur mäßig Wind wehe. Die betroffenen Grundstückbesitzer werden sich in Kürze zu einer (weiteren) Sitzung treffen, Vorgespräche laufen zwischen allen Partnern seit Monaten.
Ansonsten dauert es den Maibachern zu lange, bis Planungen umgesetzt werden. Als Beispiele nannten die Bürger unter anderem die Sanierung des Alten Rathauses und die notwenigen Arbeiten an einer alten Deponie, die unter einer Straße liegt. Beide Projekte kenne man seit Jahren, beides wurde schon "vor Corona" entdeckt und schon grob geplant. Die Rathausspitze verwies in beiden Fällen auf Rahmenbedingungen, Gesetze und Fristen. So wartet Poppenhausen für das Maibacher Rathaus auf Förderzusagen Wie in Kronungen auch wünschen sich die Bewohner von Maibach jährliche Bürgerversammlungen im Dorf.