
Wo sich vor Wochen noch eine umfangreiche Baustelle ausbreitete, ist jetzt eine optisch wirklich ansprechende Badelandschaft entstanden. Auf den Flächen, wo die Bauarbeiten liefen, ist jetzt frischer Rollrasen ausgelegt, in Sport- und Sprungbecken, Nichtschwimmer- und Planschbecken glitzert kristallklares Wasser. Das kombinierte Beachvolleyball- und Fußballfeld ist präpariert. Das alles ist vom jungem Grün zahlreicher Bäume und Sträucher eingerahmt.
Die Badegäste können kommen. Am Pfingstsamstag öffnen die Außenanlagen des Geomaris zur Freibadsaison. Wer nur ins Freibad will, kann das über einen separaten Eingang vom Foyer des Hallenbads aus tun. Statt der 7,90 Euro für die Gesamtanlage hat ein Freibadbenutzer nur vier Euro (ermäßigt drei Euro, Familie mit zwei Kindern 9,50 Euro) für unbegrenzte Badezeit zu zahlen, durchaus erschwingliche Tarife also.
Wie will Betriebsleiter Wolfgang Schulz nun aber verhindern, dass Freibadgäste mit dem günstigen Tarif nicht doch auch das Hallenbad, die Warmbecken und den Wellnessbereich benutzen? Die Besucher der Gesamtanlage bekommen nach wie vor ein Armbändchen, die Freibadnutzer dagegen eine Chipkarte. Grundsätzlich stellt Schulz sein Konzept aber auf eine Vertrauensbasis.
„Ich glaube daran, dass die Badegäste nur den Bereich nutzen, für den sie auch bezahlt haben.“ Große Kontrollen wird es also nicht geben.
„Wenn ich allerdings sehe, dass fast nur Freibadkarten gelöst worden sind und das Hallenbad trotzdem proppenvoll ist, werden wir uns schon erlauben, mal höflich nachzufragen“, schränkt der Betriebsleiter ein.
Der einzige Bereich im Hallentrakt, den Freibadgäste nutzen dürfen ist die Cafeteria. Der Kiosk an der Dingolshäuser Straße soll nur bei Massenansturm geöffnet werden.
Für die Freibadgäste stehen drei Umkleiden und 120 Spinde sowie kleinere abschließbare Fächer für Wertsachen bereit. Duschen, Waschbecken und Toiletten sind saniert.
Das Verbindungsstück zwischen Becken und Liegewiesen wurde auf rund 800 Quadratmeter mit Rollrasen begrünt. Um ihn fest verwurzeln zu lassen, wird diese Fläche in den ersten Wochen noch gesperrt sein. Der Zugang zum Becken verläuft auf einem schmalen Streifen längs des Volkach-Ufers.
Auf dem Volleyball- und Fußballfeld lädt echter Beachsand zum Sport ein. Auf diesem Sand können sich Spieler auch einmal „schmeißen“, ohne gleich Hautabschürfungen zu riskieren. Für das Herrichten der Außenanlagen hat die Stadt nach dem zehn Millionen teuren Umbau des Hallenbades noch einmal eine Viertelmillion investiert.
Die Wassertemperatur im Hauptbecken soll 26 Grad betragen (momentan liegt sie bedingt durch die kühlen Nächte noch bei 24,3 Grad). Das Wasser wird derzeit noch durch das Blockheizkraftwerk und die Kesselanlage beheizt. Sobald sichergestellt ist, dass das neue Hallendach auch wirklich dicht ist, soll auf seiner Fläche wieder die Adsorber-Anlage ausgelegt werden, in der sich das Wasser in schwarzen Schläuchen durch Sonneneinstrahlung erwärmt. Das Wasser in den Becken kommt nach wie vor aus dem Lindenbrunnen, für die Duschen ist dagegen Trinkwasser vorgeschrieben.
Neu ist, dass das Freibad an Schlechtwettertagen geschlossen bleibt. Darüber entscheidet die Betriebsleitung von Fall zu Fall. Sollte während des Tages ein Wetterumschwung eintreten, bleibt das Bad allerdings offen.
Mit 50 000 bis 60 000 Besuchern in der Freibadsaison wäre Wolfgang Schulz im Jahr eins nach der Sanierung zufrieden. Dazu bräuchte es mindestens sechs heiße Wochenenden. Für die kommenden Jahre sieht der Betriebsleiter bei den Besucherzahlen noch Luft nach oben.