Es war spannend, der bekannten Autorin von Kriminalromanen Alex. S. Judge beim Vorlesen von Ausschnitten aus dem dritten Teil ihrer Krimi-Trilogie "Tödliches Vermächtnis" zuzuhören. Genauso spannend war es aber auch, von ihr zu erfahren, wie sie zum Schreiben von Kriminalromanen gekommen ist. Die Autorin war zu Gast in der Katholischen öffentlichen Büchereiarbeit in Unterspiesheim, die jedes Jahr zu einer Autorenlesung einlädt.
Zum Schreiben kam die Autorin schon in ihrer Jugendzeit. Aus Langeweile in den Ferien schrieb sie ihren ersten Kriminalroman "Mississippi". Der wurde ihr geklaut - von einer Klassenkameradin, wie sie vermutet. Im Jahr 2000 fand sie zufällig Manuskripte, die sie früher geschrieben hatte. Die feuerten sie an, weiter Kriminalstories zu schreiben.
Die Inspiration für ihren ersten Roman bekam sie aus ihrem Heimatort: In Zellingen war eine alte Disco abgebrannt, es kursierte das Gerücht, dass dort ein Swingerclub eingerichtet werden sollte - die Inspiration für ihren ersten Roman "Tödliche Abgründe". In dem ersten Auszug aus ihrem Krimi, den sie vorlas, wurde ein konspiratives Duo im Haus eines Ermordeten überrascht von einem Pärchen, das sich in der Anwaltskanzlei des Ermordeten ein Liebesnest eingerichtet hatte. Welche Beziehung hat dieses Pärchen zum Ermordeten? "Alle wollten wissen, wie es weitergeht", berichtete die Autorin über die Reaktionen zu ihrem ersten Roman - auch von einem echten Kriminalkommissar. So kam es zu ihrer ersten Autorenlesung in einer Gruppe von 26 Kriminalkommissaren. Die positiven Rückmeldungen der Fachleute machten ihr Mut, weiterzuschreiben.
Genauso spannend der zweite Ausschnitt aus dem Krimi: Zwei Jahre nach dem Tod des Erblassers wurde der Erbe von einer Notarin über das Erbe informiert, von dem er bis dahin nichts wusste. Die Notarin, so schien es ihm, war dem Erblasser eng verbunden. Von ihr erfuhr er, dass seine Mutter mit dem Erblasser verheiratet war...
Der vierte Band der Krimiserie, die im Herbst erscheinen wird, so viel verrät die Autorin, spielt in einem Krankenhaus. Hintergrund der Story sind eigene negative Erfahrungen, die sie bei der Behandlung nach einem Sturz vom Fahrrad gemacht hatte.
Von: Erhard Scholl (für die Katholische Öffentliche Bücherei Unterspiesheim)