Im Krankenhaus St. Josef wurde Anfang September die regional erste Endoskopie mit vollintegrierter Künstlicher Intelligenz (KI) in Betrieb genommen. Mit dieser medizinischen Ausstattung habe das Krankenhaus St. Josef ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, teilt die Klinik in einer Presseinformation mit. Mit Hilfe der KI könnten nun noch präziser Vorstufen von Darmkrebs erkannt werden. Die neue Technologie werde nun routinemäßig bei Darmspiegelungen eingesetzt.
"Unser Ziel ist es, Krebs gar nicht erst entstehen zu lassen. Je früher wir einen Polypen entdecken, umso besser für die Patientinnen und Patienten. Dafür muss man den Darm jedoch sehr sorgfältig untersuchen. Bereits minimale Veränderungen können auf Vorstufen eines Darmkrebses hindeuten. Gerade bei den kleinen Veränderungen im Frühstadium hilft die KI enorm", wird der Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Markus Ewald, in der Pressemitteilung zitiert.
Die Anwendung in der Praxis sieht folgendermaßen aus: Während der gängigen Darmspiegelung sucht die KI die Darmwände ab und markiert auf dem Bildschirm mögliche Veränderungen in der Gewebestruktur. Ertönt zudem ein Hinweiston, dann wird eine solche Stelle besonders intensiv kontrolliert. Mit einer bis zu 400-fachen Vergrößerung sei es möglich, in die ersten Gewebeschichten hineinzuschauen und zu prüfen, ob eine krankhafte Veränderung des Gewebes vorliegt, heißt es.
"Oftmals können wir nach genauer Untersuchung und einer optischen Biopsie Entwarnung geben", sagt der Chefarzt. Der Suchalgorithmus sei sehr empfindlich konfiguriert. Insofern bleibe die ärztliche Einschätzung ein wesentlicher Bestandteil jeder Untersuchung.