Auf der Agenda in Hergolshausen stehen Projekte, die nach derzeitigem Stand ein Investitionsvolumen von 6,64 Millionen Euro haben, berichtete Bürgermeister Christian Zeißner bei der Bürgerversammlung. Baulich umgesetzt ist bislang aber nur die Kläranlage. Außerdem ist der Auftrag für die Beschaffung einer Tragkraftspritze für 19 600 Euro für die Hergolshäuser Feuerwehr erteilt.
Wissen wollte Günther Wehner, "wann es mit der Dorferneuerung mal konkret los geht". Am weitesten fortgeschritten ist die geplante Neugestaltung des Spielplatzes (217 000 Euro) und des Friedhofumfelds (72 000 Euro). Nach Abschluss des Plangenehmigungsverfahrens stehe jetzt die Ausführungsplanung als Grundlage für die Ausschreibung an, erklärte Zeißner. Wann genau die Bauarbeiten beginnen, könne er nicht sagen. Noch viel Klärungsbedarf gibt es rund um den Ausbau der Ortsdurchfahrt Schweinfurter Straße, die mit 1,48 Millionen Euro in der Investitionsliste steht.
Kosten für Sanierung der Friedhofsmauer vorgestellt
Noch nicht zufrieden sei das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) mit den Planungen für Sanierung und Umbau der alten Schule zum Dorfgemeinschaftshaus. Eine weitere Besprechung stehe im Dezember in Würzburg an, sagte Zeißner. Ob das Vorhaben mit geschätzten Kosten von 1,4 Millionen Euro wie geplant umgesetzt werden könne, "wissen wir nicht". Auch weil die Förderung mittlerweile gedeckelt wurde. Im Hinblick auf eine höhere Bezuschussung über die Förderinitiative "Innen statt Außen" stimmte der Gemeinderat bereits im August der Verpflichtung zu, die Ausweisung neuer Baugebiete in der Gemeinde in den kommenden zwölf Jahren auf maximal 3,82 Hektar zu begrenzen.
Eine Sanierung der Friedhofsmauer entlang der Straße soll 481 000 Euro kosten, die Instandsetzung der baufälligen und bereits abgesperrten Naturstein-Mauer von der Kirche zum Kriegerdenkmal weitere 429 000 Euro. Die Zahlen klängen "utopisch", seien aber belastbare Kostenaufstellungen eines Planungsbüros, mit denen ein Förderantrag beim ALE gestellt werden könne, sagte Zeißner. Leo Keller äußerte die Vermutung, dass Firmen mehr verlangen, wenn das ALE im Spiel sei.
Konzeptloses Vorgehen am Friedhof kritisiert
In Aussicht gestellt sind derzeit für die Dorferneuerung von der Gemeinde 950 000 Euro und noch einmal der gleiche Betrag vom ALE, sagte der Bürgermeister auf Nachfrage. Das lange hinten und vorne nicht, meinte Andreas Sendner. Ob alle Vorhaben über die Dorferneuerung laufen müssen, sei noch zu klären, stellte Zeißner dazu fest.
Als Stückwerk ohne System kritisierte Andreas Pfeuffer das Vorgehen beim Friedhof. Notwendig sei ein Konzept für den ganzen Friedhof und ein Zusammenfassen der Arbeiten. Zu den Problemstellen zählten neben Mauer und Friedhofsumfeld auch Fundamente, die Anordnung der Gräber und die Abstände. Hier vermisste Pfeuffer ebenso wie Hermann Stein nach wie vor ein Konzept.
Als neuer Bürgermeister habe er hier seit langem bekannte Probleme geerbt, sagte Zeißner. Es gäbe zwar Überlegungen und auch eine Friedhofsbesichtigung in Bergrheinfeld sei erfolgt. Entscheidungen zum weiteren Vorgehen stehen aber noch aus. Das liege auch an den vielen Projekten, die die Verwaltung derzeit auf dem Tisch habe. Begrüßt wurde der Gestaltungsvorschlag der Verwaltung für eine pflegefreie Baumbestattung im Friedhof, der nur Andreas Pfeuffer nicht gefiel. Ursula Keller sprach diesbezüglich vom "größten bekannten Wunsch" mit dem jetzt der Anfang gemacht werde.
Aussprachen der Bürger
Reparaturbedarf beim Bushäuschen in der Mainstraße meldete Leander Seuffert. Andreas Sendner mahnte noch nicht gemähte Gräben an. Hinsichtlich der zwei im Bauhof eingelagerten kaputten Bildstöcke, äußerte Andrea Köhler Interesse für den heimischen Garten. Angesprochen wurde von Volker Hart die Raserei in der Oberen Straße. Bezüglich Blitzen will der Bürgermeister bei der Polizei nachfragen.
Andreas Pfeuffer monierte das monatelange Abstellen eines Wohnwagens am Kirchplatz. Erlaubt seien normalerweise zwei Wochen, wusste der Bürgermeister. Abhilfe könne ein Anruf bei der Polizei schaffen. Eine weitere Klage galt der Verschmutzung eines Betonwegs durch auswärtige Pächter. Die Empfehlung hier: Bei der Gemeinde anrufen. Nichts Neues gäbe es in Sachen Trinkwasser-Chlorung, sagte Zeißner auf Nachfrage. Für fachkundige Auskunft empfahl er einen Anruf bei der RMG.