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Schweinfurt
Konstruktiver Dialog zu Arbeitsplatzabbau und Gesundheit
Die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber möchte mit der Union die E-Mobilität mit einem 'Turbo' fördern, erklärte sie bei der Podiumsdiskussion der KAB. Links Markus Hümpfer (SPD), rechts Stefan Weidinger (Bündnis90/Die Grünen).
Foto: Steffen Krapf | Die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber möchte mit der Union die E-Mobilität mit einem "Turbo" fördern, erklärte sie bei der Podiumsdiskussion der KAB.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 13.02.2025 02:42 Uhr

Unter dem Motto "Die Qual der Wahl" veranstaltete der Stadt- und Kreisverband Schweinfurt der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) eine Diskussion zur Bundestagswahl mit den Direktkandidatinnen aus dem Wahlkreis Schweinfurt/Kitzingen Anja Weisgerber (CSU), Markus Hümpfer (SPD) und Stefan Weidinger (Bündnis90/Die Grünen) zu den Themen Arbeitsplatzabbau und Gesundheit. Herausgekommen ist eine zweistündige, konstruktive Gesprächsrunde mit vergleichsweise wenig klassischer Wahlkampfrhetorik.

Vor dem Pfarrzentrum Christkönig im Schweinfurter Stadtteil Bergl verteilte ein Mann Flyer der AfD. Teil der Diskussionsrunde vor über 50 interessierten Bürgern, war die in den Umfragen derzeit zweitstärkste Partei Deutschlands, dann aber nicht. Die KAB entschloss sich, die Diskussionsrunde mit den drei Parteien, "mit den meisten Stimmen bei der letzten Bundestagswahl 2021 einzuladen", erklärten die Verantwortlichen.

Im Themenbereich "Arbeitsplatzabbau" sollten die drei Kandidaten sagen, wie ihre Parteien dafür sorgen, dass, wie in Schweinfurt, Arbeitsplätze in der Industrie erhalten werden können und welche Möglichkeiten die Politik sieht, Facharbeiter aus der Industrie in das Handwerk oder in den Dienstleistungsbereich zu vermitteln. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer verlangt verlässliche Rahmenbedingungen, von der Politik geschaffen, denn die Schlüsselindustrien in Deutschland müssten erhalten bleiben, um nicht abgehängt zu werden. Dabei brauche es Kontinuität, etwa beim konsequenten Weg hin zur E-Mobilität. Bei den Arbeitsplätzen müsse man auf Weiter- und Ausbildung setzen. "Dafür muss es Transformationsgelder geben. Das lebenslange Lernen ist essenziell", so Hümpfer.

Hin und Her bei der E-Mobilität und alten Verbrennern

Auch der Grünen-Abgeordnete Stefan Weidinger verlangt von der Politik die Schaffung von Rahmenbedingungen und Konsequenz und Stabilität. Das Hin und Her bei der E-Mobilität und den alten Verbrennern ist "absolutes Gift, für alle die damit planen müssen", so Weidinger. "Diese mangelnde Verlässlichkeit hat zu einer großen Verunsicherung geführt." Das schlage sich in den Arbeitsplätzen nieder. Die Transformation hin zu den Regenerativen sei gar nicht mehr aufzuhalten.

Die Union möchte die E-Mobilität mit einem "Turbo" fördern, erklärte die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber. Die Transformation müsse man so gestalten, dass der Wohlstand nicht verloren gehe. Weisgerber stellte dazu, mit dem ein oder anderen Seitenhieb in Richtung der Ampel-Regierung, fünf Punkte der Union vor, die sie in einem Sofortprogramm umsetzen würde.

Im Themenbereich "Gesundheit" wollte die KAB die Standpunkte der Kandidaten zu mehr Gerechtigkeit zwischen den privat und gesetzlich Versicherten und zu einer drohenden Unterversorgung an Krankenhäusern im ländlichen Bereich erfahren. "Wir haben uns ein Gesundheitswesen herangezüchtet, das unglaublich komplex ist", findet Hümpfer. Die SPD möchte dem mit einer Bürgerversicherung und einer Strukturreform entgegenwirken.

Weidinger und die Grünen werben dafür, die Krankenhausreform "erstmal umzusetzen und nicht gleich wieder schlechtzureden." Außerdem müsse man in Arztpraxen die Digitalisierung vorantreiben, fordert Weidinger. Ein altes Gesetz aus 2019, beschlossen von der großen Koalition, müsse eigentlich für offene Sprechstunden sorgen und somit auch dafür, dass gesetzlich Versicherte schneller zu Terminen bei Fachärzten kommen, erklärte Weisgerber, die sich skeptisch zur Bürgerversicherung äußerte.

 
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  • Sebastian Madeiski
    Auch in der Deutschen Demokratischen Republik blieben die Demokraten unter sich, das nannte sich dann Einheitsliste und diese demokratischen Parteien wurden allgemein als Blockparteien bezeichnet. Ich habe geglaubt, daß dieses pseudodemokratische System im November 1989 überwunden wurde...aber in manchen Köpfen treibt es doch neue Blüten.
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