Eine Faschingssitzung mit närrischer Qualität und bunter Vielfalt hat im Schallfelder Sportheim stattgefunden. Insgesamt waren zwölf Darbietungen zu sehen, mit rund 80 Mitwirkenden im Alter zwischen vier und 67 Jahren und einer Mannschaft zuverlässiger und fleißiger Helfer. Faschingschef und Zeremonienmeister Gerhard Dorsch-Werb führte mit Bernhard Krämer als Conférencier flott durch das variantenreiche Programm. Unterstützung erhielten sie von Assistentin Annette Raudensky, die „scharfe“ Getränke servierte.
Das Publikum, unter dem auch Bürgermeister Wolfgang Anger und Kaplan Jürgen Thaumüller waren, empfing die Moderatoren stehend mit langem Applaus. Die Programmleiter hatten immer einen passenden Witz auf den Lippen. Frohsinn und gute Laune machten sich breit. Im Handumdrehen schlängelte sich am Ende der vierstündigen Sitzung eine bunte Polonaise durch das Sportheim.
Das siebte Schallfelder Prinzenpaar, Rita I. (Fackelmann) und Felix I. (Bedenk), und das Kinderprinzenpaar, Antonia Bedenk I. und Sebastian Hawelka I., nahmen auf einem erhabenen Thron Platz, der auf der Bühne stand. Sie gaben mit einem lustigen Gedicht den Startschuss zum variantenreichen Programm, das von Musikrunden unterbrochen wurde und im voll besetzten Saal für Ausgelassenheit und gute Stimmung sorgte.
Alle Akteure wurden mit dem Schallfelder Faschingsorden 2013 ausgezeichnet. Kurzfristig waren zwei Tanzgruppen krankheitsbedingt ausgefallen, was für den Organisator Gerhard Dorsch-Werb eine Zitterpartie bedeutete.
Das Tanzduo Ellen und Timo Göllner aus Laub sprang mit einer tollen Akrobatik-Einlage ein. Den Schautanz präsentierten sie auf einem hohen sportlichen und künstlerischen Niveau. Das „Steicherwaldbäuerle“ Richard Stütz aus Breitbach machte seinem Namen alle Ehre. Er gab einen Einblick über die viele Arbeit auf seinem Hof. Als Resümee kam der bekannte Spruch: „Die viele Arbeit lässt keinen Urlaub zu und das finanzielle Ergebnis lässt mir keine Ruh“.
Gut gefielen die drei Schautanzgruppen von Veronique Gallet. Besonders stolz ist sie auf ihre Nachwuchsarbeit bei den Macharettes. Die Mädchen fieberten der Faschingszeit lange entgegen in der sie auch ihre adretten und schmucken Kostümen zeigen dürfen. Sie sorgten immer wieder für einen Augenschmaus und ernteten reichlich Applaus, verdienterweise die erste Rakete des Abends. Die Besucher klatschten heftig zur rhythmischen Tanzmusik mit.
„Fränkisch is doch gar net so schwer“, behauptete der elfjährige Fabian Bender, bewies erneut seine Standhaftigkeit auf der Bühne und bot einen souveränen Auftritt als talentierter Schauspieler. Sehr detailliert nahm Fabian den Dialekt auf die Schippe. Das Publikum begriff die Büttenrede sehr schnell und antwortete: „Fränkisch is doch gar net so schwer“.
Keine Mühen und Kosten scheuten die Organisatoren, um Fred Astaire und Ginger Rogers auftreten zu lassen. Das bekannte Leinwandpaar aus den 1940er Jahren hatte eine imposante Showtanznummer hingelegt. Das junge Tanzpaar Clemens Veth (14) und Lena Möhler (15) aus Laub begeisterten das Publikum mit kraftvollen Bewegungen. Die beiden sprangen kurzfristig für die Lauber Garde ein.
Bademeister Simon Neubert und der Badegast Michael Neubauer nahmen einige Ortsereignisse gründlich ins Visier. Angefangen von einem Freibad auf dem Trainingsplatz des Sportvereins, das mit Krautheimer Bier befüllt werden soll, damit abtrünnige Fußballspieler wieder zurückkommen, über ein fast umgestürztes Feuerwehrauto beim Brandeinsatz bis hin zu Holzdieben reichten ihre Berichte. Dabei stellten sie fest: „Der Loddar braucht kei Polizei, der fängt die Räuber mit dem Foto ei“.
Die Showtanzgruppe aus Stadelschwarzach verstand es einmal mehr, ihr Publikum mitzureißen und zu begeistern. Die jungen Damen faszinierten das Publikum mit akrobatischen Vorführungen. Die Gruppe zeigte eine beachtenswerte Leistung.
„Erwin Pelzig“ unterhielt die Gäste mit dem Thema „Markt“. Dabei verglich er Börsen und Terroristen, nicht nur verbal, sondern auch mit Bildern und kam zur Aussage, dass beide ähnliche Ziele hätten, die Menschheit zu beeinflussen. Ohne äußere Emotionen, gelassen, tiefsinnig und in ruhigem Ton band er die Zuschauer an sich.
Einen Auftritt ohne Worte zeigten sieben Schallfelder Jungmänner im Alter von 23 bis 27 Jahren. Die Rentner in ihren Nachthemden nahmen den Pflegenotstand aufs Korn. Bei dem Überraschungsauftritt mussten die alten Menschen auf Trillerpfeifenpfiff ihren Körper waschen, Zähneputzen, Fieber messen und auch essen. Nach dem Toilettengang schütteten die Senioren den Inhalt der Schüssel ins verängstigte Publikum – Konfetti lag dann auf den Tischen.
Den Abschluss des Faschingsabends gestaltete der Hauptmann. Rolf Herzel war erwartungsgemäß wieder eine besondere Nummer. In gewohnt launiger Manier redete er über Gott und die Welt. Er lobte die stets charmanten Schallfelder Faschingsprinzessinnen und gab eine Zulage mit verschiedensten Schlagern.
Bei der traditionellen Spendenaktion als Gage, die Herzel für Mucoviszidose-Kranke spendet, kam für den engagierten Akteur eine Summe von 250 Euro zusammen. Beim großen Finale trafen sich kurz vor Mitternacht viele Darsteller nochmals auf der großen Bühne. Danach ging die Faschingssitzung in eine besonders ausgelassene und lange Discotanznacht über.
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