Dass drei auf einen Streich in ihr Amt eingeführt werden können, ein komplettes Schulamt in einem Rutsch neu besetzt wird, sei schon etwas Bahnbrechendes, wie Seminarrektor Stephan Bauer als launiger Moderator bei der gemeinsamen Amtseinführung von Schulamtsdirektorin Stefanie Schiffer als neue fachliche Leiterin der Staatlichen Schulämter in Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie von Nicole Schmitt als weitere Schulrätin und Frank Hagen als weiterer Schulrat feststellte.
Dazu begrüßen konnte Bauer in der Aula der Mittelschule Werneck als Gäste die Schulleiterinnen und Schulleiter, Vertreter der Partnerschulämter, die Angestellten des Schulamtes, sowie Vertreter aus Kirche, Regierung, Stadt und Landkreis. Zumindest unter den rund 100 Geladenen wusste niemand von einem solchen völligen Wechsel des Führungsteams, wie ihn auch Regierungspräsident Eugen Ehmann in seiner Rede zur offiziellen Amtseinführung hervorhob. Alle drei sind allerdings schon seit einigen Monaten in ihren neuen Funktionen tätig.
Vernetztes Denken und Verantwortungsbewusstsein
Mit Blick auf ihre bisherigen Laufbahnen und dem breiten Portfolio an Qualifikationen mit jeweils ganz eigenen Schwerpunkten hatte Ehmann keine Bedenken, dass sie als Schulamtsteam die neuen Aufgaben erfolgreich bewältigen, wozu er Mut und Optimismus wünschte. Nachdem sich Stefanie Schiffer als Schulleiterin – zuletzt an der Goethe-Kepler Grundschule in Würzburg - bestens bewährt habe, überzeugte sie als weitere Schulrätin durch ihre sehr planvolle Arbeitsweise, vernetztes Denken und Verantwortungsbewusstsein, so Ehmann. Nach über drei Jahren am Doppelschulamt wird Schiffer nun dessen fachliche Leiterin. Auf sie zu kämen als große Themen die Personalakquise, die Integration der aus der Ukraine geflüchteten Kinder und die Weiterentwicklung der Digitalisierung.
Nicole Schmitt war zuletzt Rektorin der Mittelschule Werneck, Frank Hagen Rektor der Mittelschule Gochsheim. Bestens einbringen könnten beide in ihre neuen Aufgabengebiete ihre Erfahrungen aus vielen Beschäftigungsjahren im Schulamtsbezirk Schweinfurt, sagte Ehmann. Verantwortlich ist Schmitt seit Oktober unter anderem für die fachlichen Belange der Mittelschule, Berufsorientierung, Jugendsozialarbeit an Schulen und die Lehrerfortbildung. Hagen ist seit Februar unter anderem für die Belange der Grundschule, Sport und Inklusion zuständig.
Integration hat eine essenzielle Bedeutung
Die besten Glückwünsche auch im Namen von Landrat Florian Töpper überbrachte dessen Stellvertreterin Bettina Bärmann. Sie wünschte eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit und dem neuen Führungsteam alles Gute in den Ämtern. Beim Blick auf die Herausforderungen habe in Schweinfurt die Integration eine essenzielle Bedeutung, sagte Oberbürgermeister Sebastian Remelé in seinem Grußwort. An das Schulamtsteam richtete er die Aufforderung: "Lassen sie uns die gute Arbeit ihrer Vorgänger weiterführen".
Rektor Tomislav Neckov gratulierte im Namen der örtlichen Personalräte Schweinfurt-Stadt und -Land und der gut 700 Beschäftigten, "die ihr führt und betreut". In einer flammenden Rede für die an ihre Grenzen gehenden Lehrkräfte thematisierte er aber auch den Lehrermangel an Grund –und Hauptschulen und forderte "volle Rückendeckung". Als Zeichen der Zusammenarbeit übergab Astrid Gäb, Vorsitzende des örtlichen Personalrats Schweinfurt-Land, zwei zusammengefügte überdimensionale Puzzleteile, die zum einen die 38 Schulen in Stadt und Landkreis und zum anderen das Schulamt symbolisierten. Auch ein gemeinsamer Überraschungsbeitrag aller Schulleiterinnen und Schulleiter zeigte, dass es mit der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit ernst gemeint ist.
Drastische Auswirkungen auf den Schulalltag
In ihrer Antrittsrede stellte Stefanie Schiffer fest, dass die im Bildungssystem Beschäftigten es heute mit einer massiv veränderten Schule zu tun haben, für die sie nicht ausgebildet wurden. Beherrscht werde der Berufsalltag von den Schlagworten Digitalisierung, Ganztag, Inklusion, Integration, Klassenstärken und individuelle Förderung einer zunehmend heterogenen Schülerschaft. Weitere drastische Auswirkungen auf den Schulalltag brachten Corona und der Krieg in Europa.
Entsprechend verändert und erweitert hätten sich die Anforderungen für Schulleitungen, aber auch für die Schulaufsicht, die weniger als Kontrolleur, dafür mehr als Ratgeber, Unterstützer und Rückenfreihalter gefordert sei. Zu den Handlungsoptionen zählte Schiffer passgenaue Fortbildungen und die Stärkung von Unterstützungssystemen wie Lehrergesundheit bis hin zu Schulsozialpädagogen. Wie Schiffer, Schmitt und Hagen bekundeten, hätten sie sehr schnell zu einem Dream-Team zusammengefunden. Nur so seien, im Verbund mit einer "hervorragenden Verwaltung", die Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen.
Dass die Musik bei Schiffer, Schmitt und Hagen einen wichtigen Platz einnimmt, wie Moderator Stephan Bauer wissen ließ, zeigte sich im Verlauf der Feier, die von zahlreichen Beiträgen der "Musikalischen Weggefährten" unter Leitung von Dieter Ulrich und einer Tanzeinlage der "Auenschul-Girls" begleitet war.
