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Lülsfeld
Komödie bringt Zuschauer durcheinander
Alle Rollen in 'Neurosige Zeiten' sind glänzend besetzt.
Foto: Reinhold Anger | Alle Rollen in "Neurosige Zeiten" sind glänzend besetzt.
Reinhold Anger
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:24 Uhr

Die Theatergruppe des SV Germania Lülsfeld riss bei der Premiere der irren Komödie "Neurosige Zeiten" von Winnie Abel das Publikum im Sportheim zu Begeisterungsstürmen hin. Mit reichlich Situationskomik brachten die Akteure das dankbare Publikum so durcheinander, dass unklar wurde, wer die Insassen der offenen Psychiatrie Lülsfeld und wer die Ärzte, Pfleger oder Besucher waren.

Die sexsüchtige Agnes Adolon (gespielt von Margit Finster), die Tochter einer reichen Hoteldynastie, wollte vor dem angekündigten Besuch ihrer Mutter Cecile (Anette Abendroth) verbergen, dass sie zur Therapie in einer Nervenklinik ist. Also sollten die Mitbewohner ihrer Psychiatriegruppe normale Menschen spielen. Der zwangsneurotische, überkorrekte Finanzbeamte Hans (Lothar Wolf), der keine Kurven, sondern nur rechte Winkel lief, wurde zum Lebenspartner von Agnes. Die wahnhafte Marianne (Anita Hußlein), die hoffnungslos in den Volksmusikstar Hardi Hammer (Werner Laufer) verliebt ist und diesen stalkt, wird zur Haushälterin.

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Der menschenscheue Willi (Stefan Plötz), der seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr aus dem Haus gegangen war und zudem stottert, wird zum Hausmeister. Reichlich für Verwirrung sorgt die Tupperware-Verkäuferin Herta (Doris Hermann), die den Insassen ihre Ware andrehen will und dabei zu Boden geht. Cecile, die Mutter von Agnes landet in der Zwangsjacke und in der Gummizelle.

Die Lülsfelder Akteure zeigten vollen Einsatz.
Foto: Reinhold Anger | Die Lülsfelder Akteure zeigten vollen Einsatz.

Dann taucht der übereifrige Zeitungsreporter Freddi Riedel (Benjamin Anger) auf, im Schlepptau hat er den berühmten Hardi Hammer, der publizititrächtig seine Stalkerin kennenlernen möchte. Der strengen Psychiaterin Dr. Dr. Ilse Schanz (Simone Bauer) läuft die gesamte Planung völlig aus dem Ruder. Der leidenschaftliche Walldorf - Beschäftigungstherapeut Rolf (Wolfgang Anger) kann ihr auch nicht helfen und das allgemeine Chaos nicht verhindern. Er wundert sich nur, welche völlig normalen Fähigkeiten die "Nervenpatienten" entwickeln. Ausgerechnet Hardi Hammer eröffnet der gesamten offenen Therapiegruppe der Psychiatrie Lülsfeld, die auf keinen Fall getrennt werden möchte, neue Zukunftsperspektiven.

Rollen glänzend besetzt

Von den Akteuren ist niemand groß herauszuheben, manche Rollen geben nicht so viel her, aber es ist deutlich zu sehen, dass einzelne Szenen von der Truppe bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sind. Alle Rollen sind glänzend besetzt und das Stück ist wesentlich besser gespielt, als es sich liest. Es ist deutlich zu sehen, dass die Gruppe zum Teil schon seit 1980 aktiv ist und in den 38 Jahren das 28. Mal ein Stück zur Aufführung bringt.

Margit Finster und Wolfgang Anger führen die Hauptregie, wobei alle Mitspieler ihre Beiträge liefern. Elke Roth bringt als Souffleuse die Sicherheit, die ein Hängenbleiben verhindert. Andrea Finster sorgt für die die Maske und Sabrina Barthelme hat das das Bühnenbild gestaltet. Ins rechte Licht haben die Premiere Thomas Hermann, Bernd Christau, Fynn Stadler und Norbert Wiener gerückt, die restliche Technik inbegriffen.

Weitere Aufführungen am 26. Januar, um 19.30 Uhr, 27. Januar, um 18 Uhr, 1. und 2. Februar, jeweils um 19.30 Uhr gibt es noch Restkarten. Kartenvorverkauf bei Familie Plötz, Lülsfeld, Tel.: (09382) 315899, montags und dienstags von 18 bis 20 Uhr.

 
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