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Lülsfeld
Kommunen und ÜZ arbeiten gemeinsam an einer treibhausneutralen Region
Eine Photovoltaikanlage vor Windrädern.
Foto: Thinkstock | Eine Photovoltaikanlage vor Windrädern.
Bearbeitet von Horst Breunig
 |  aktualisiert: 31.07.2024 02:44 Uhr

Die Kommunen aus den beiden Klimaschutz-Netzwerken der ÜZ Mainfranken trafen sich in Untereisenheim. Zusätzlich zu den 48 Netzwerkteilnehmern waren 16 weitere Kommunen zum jährlichen Bürgermeisterforum eingeladen. Das geht aus einer Pressinformation der Überlandzentrale Mainfranken hervor, der auch folgende Informationen entnommen sind.

Die ÜZ Mainfranken hat zwei Klimaschutz-Netzwerke mit dem Themenschwerpunkt „Reduzierung von Treibhausgasemissionen“ gegründet, um die Kommunen und Landkreise in der Region dabei zu unterstützen, CO2-Belastungen zu senken und die Klimaschutzziele zu erreichen. 

Maximilian Schinhammer, Institut für Energietechnik (IfE), sprach über die Beratung im Rahmen der Klimaschutz-Netzwerke und über Aktuelles aus der Kommunalen Wärmeplanung.

Wachsende EEG-Einspeisung sorgt für hohe Netzbelastung

Jürgen Kriegbaum, geschäftsführender Vorstand der ÜZ Mainfranken, berichtete über den Stand der regionalen Energiewende aus Sicht der ÜZ: Während der Ausbau im Bereich Photovoltaik rasant voranschreitet und sich sogar über dem Soll befindet, entwickelt sich der Bereich Windenergie wesentlich langsamer. Durch die wachsende EEG-Einspeisung ist eine hohe Netzbelastung zu beobachten, sodass zu Spitzenzeiten auch die Trafobelastung an Umspannwerken kritisch wird.

Deshalb spielen große Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes, z.B. durch den Bau neuer Umspannwerke, eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende. „Wir müssen unser Netz in den nächsten 10 Jahren noch einmal bauen“, wird Kriegbaum zitiert.

Die Energiewende findet auf dem Land statt und wird auch hier finanziert – das heißt, Stromkunden auf dem Land tragen durch Netzentgelte, die zum Teil doppelt so hoch sind wie in der Stadt, letztlich die Kosten für die Energiewende insgesamt. „Das kann so nicht bleiben“, ist Kriegbaum überzeugt und hofft auf eine Teilangleichung der Netzentgelte ab 2025. Im Netz der ÜZ würde diese Angleichung schätzungsweise eine Senkung der Netzentgelte von mehreren Cent pro kWh bedeuten.

Digitalisierung des Stromnetzes ist ein wichtiger Punkt

Ein sehr wichtiger Aspekt für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung auch in Zukunft ist die Digitalisierung des Stromnetzes, betonte später Andreas Ebert, Teamleiter Netzplanung/Netzkonzepte und Projektleiter Digitales Netz bei der ÜZ Mainfranken. Ohne eine flächendeckende Digitalisierung und die damit verbundene wichtige Erhebung von Messdaten vor allem auf Niederspannungsebene wird es für Netzbetreiber bei der aktuell schnell wachsenden Anzahl von erneuerbaren Energien auf der einen und den großen Verbrauchern wie Wallboxen und Wärmepumpen auf der anderen Seite, immer schwieriger, das Netz sowohl stabil zu halten als auch zielgerichtet und effizient ausbauen zu können.  

Die Tatsache, dass in der Region von EEG-geförderten Anlagen erzeugter Grünstrom nicht für die Belieferung von Endkunden verwendet werden darf, macht das Angebot klimafreundlicher Stromprodukte für Endkunden am anderen Ende der Leitung gar nicht so leicht. 

Über den aktuellen Stand der erneuerbaren Energieprojekte in der Region informierte schließlich Benjamin Gesslein, Netzwerkmanager und Teamleiter Erneuerbare Energien bei der ÜZ Mainfranken. 

 
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