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Grafenrheinfeld
Kommt der Sand- und Kiesabbau?
Ursula Lux
Ursula Lux
 |  aktualisiert: 12.04.2019 02:11 Uhr

Die Zeichen in der Gemeinde stehen auf Sturm. Die Verwaltung bekam wenige Tage vor der Gemeinderatssitzung ein Schreiben der Regierung von Unterfranken, dass diese das Raumordnungsverfahren einleiten will. Dieses Verfahren ist der erste Schritt, um den geplanten Sand- und Kiesabbau der Firma Glöckle zu ermöglichen.

Auf knapp 85 Hektar Land soll dort in den kommenden Jahrzehnten Sand abgebaut werden (wir berichteten). Die Gemeinde wehrt sich mit allen Mitteln gegen diesen Eingriff in ihre Natur. Sie beauftragte die Kanzlei Vocke und Partner, und deren Vertreter Rechtsanwalt Burkhard Hohmann war bereits Gast in einer Gemeinderatssitzung, um die Verfahrensschritte zu erläutern. Erst mit Einleitung des Raumordnungsverfahrens gibt es Gelegenheit zu Stellungnahme und auch zu juristischen Schritten. Ab dem 12. April sollen die Unterlagen eine Woche lang öffentlich ausliegen, und bis zum 29. April soll es die Möglichkeit zu Stellungnahmen geben.

Bürgermeisterin Sabine Lutz erklärte, dass man die Angelegenheit gleich an das Rechtsanwaltsbüro weiterleiten wird: "Es wird langsam ernst, wir müssen Stellung nehmen und den Rechtsanwalt informieren." Auch ein Brief der drei ortsansässigen Firmen FIS, TRIPS und Horna wird dorthin geschickt. Diese positionieren sich klar gegen einen möglichen Sand- und Kiesabbau. Das Gewerbegebiet der Gemeinde sei von immenser Bedeutung, zumal dort expandierende Firmen ansässig seien. Mit einer Ausbeute nehme man diesen jede Möglichkeit, zu wachsen, bemängelten die Firmen. Der geplante Kiesabbau wäre also ein enormer Eingriff in die wirtschaftliche Entwicklung und würde die Zukunftsperspektiven der Unternehmen zerstören.

Außerdem würden das Landschaftbild und das Erholungsgebiet der Gemeinde zerstört. Auch die Nahversorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln leide, wenn landwirtschaftliche Flächen zerstört würden.

Da eine Wiederherstellung der Flächen frühesten ins 30 Jahren beginnen könne, sei auch eine mögliche Umgehungsstraße für die Gemeinde nicht mehr denkbar, und für die Firmen erschwere sich die Anbindung an das Gewerbegebiet Maintal. Auch müsse mit einem verstärkten Lkw-Verkehr durch die Gemeinde gerechnet werden, bemängelten die drei ortsansässigen Firmen.

 
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