Ein Roboter, der Hundehaufen aufsammelt: Die Idee der 3b der Schweinfurter Auenschule hat im Testbetrieb schon mal funktioniert. Auch wenn der Hundehaufen kein Hundehaufen war, sondern ein brauner LegoDuplo-Stein.
Sie waren sauer – so richtig. Überall Tretminen, auch auf den Spielplätzen. Dann hörten die Schüler der Klasse 3 b am Schuljahresanfang von der Aktion „Knöllchen für Kot“ – und diskutierten. Was, wenn derjenige, der erwischt wird, es nicht zugibt? Darf er den Haufen eigentlich liegen lassen wenn er zahlt? Und gebe es nicht auch eine Alternative zu Strafen? Vielleicht einen Roboter, der die Häufchen aufsammelt? Eine Idee, an der die Klasse dran geblieben ist.
In unzähligen Fleißarbeiten wurden Skizzen angefertigt und Roboter aus allen möglichen Materialien gebaut. Selbst die beiden Schüler in der Klasse, die noch kein Deutsch können, waren begeistert und brachten sich ein, so Lehrerin Daniela Behr. Sie suchte nach einer Möglichkeit dieses Interesse und den Erfindergeist der Schüler zu unterstützen. Da fiel ihr die Wissenswerkstatt Schweinfurt ein. Beim Leiter der Wissenswerkstatt, Daniel Thiel stieß sie auf „offene Ohren und ein Schmunzeln“.
Und auch Mirjam Falge, die die Kurse für Robotik durchführt, eigentlich erst aber der vierten Klasse, war gleich dabei. Und so konnten sich die Kinder Ende Oktober ans Werk machen, erste Programmierschritte lernen und in Zweierteams eigenständig die Fahrtstrecke durch die Berechnung der Anzahl der Umdrehungen bestimmen, die Fahrtrichtung sowie die Geschwindigkeit einstellen, Drehungen vorsehen und die Rückfahrt zum selben Ort programmieren. In dieser Woche kam beim Programmieren noch die Farberkennung dazu, damit der Roboter die braunen Hundehaufen auch findet.
Dann die große Spannung: Welches Team hatte es tatsächlich geschafft den Roboter so zu programmieren, dass dieser den aus Knete modellierten Hundehaufen findet, auf die Schaufel auflädt und zurück zum Ausgangsort (das wäre in der fiktiven Welt der Schüler die Waschstraße) fährt?
Man konnte die Spannung, die in der Luft lag, knistern hören, die Begeisterung fühlen und die Freude in den Kinderaugen sehen. Am Ende gab es die Belohnung für viel Fleiß, Ehrgeiz und Tüfteleien: Die meisten Roboter funktionierten.
In der Theorie könnten die Roboter nun also für die Aktion „Schweinfurt soll sauberer werden“ schon eingesetzt werden, wenn Techniker eine Handy-App erfinden würden, mit der man über Satellit den Roboter starten könnte, indem man die Koordinaten der Tretmine übermittelt. Daran arbeitet die Klasse 3a mit ihrer Lehrerin Jana Schmitt – jedenfalls in der Phantasie.
Mit diesem Beitrag nehmen die beiden dritten Klassen am Wettbewerb der psd-Bank „Ideen machen Schule“ (Leser können noch bis 14. November für dieses Projekt stimmen) sowie am diesjährigen ZEIT- Leo-Weltretterwettbewerb teil.
Grüße aus Würzburg.