Als "süßes Gift" hatte Arnulf Koch (CSU) die in Aussicht stehenden hohen Zuschüsse für die Freibadsanierung in der Vorwoche bezeichnet. Nun hat der Stadtrat der Versuchung, sein Freibad mit Hilfe von öffentlichem Geld möglichst günstig wieder flott zu machen, nicht widerstehen können. Das ist menschlich gut zu verstehen. Wer denkt schon gerne über die Schließung eines attraktiven Freibads nach?
Und politisch ist der Beschluss erst recht nachvollziehbar. Denn wer wollte sich bei künftigen Wahlen für die vermeintlich vertane Chancen abstrafen lassen? Doch zugleich dürfen die 16 Frauen und Männer des Stadtrats, die nach dem Geld aus dem fremden Portemonnaie greifen, nur dringend hoffen, dass das mit den Zuschüssen funktioniert. Denn falls das Freibad – wie vor drei Jahren – nicht in das Förderprogramm rutscht, dann steht dem Gerolzhöfer Stadtrat die richtig schwere Entscheidung erst noch bevor.
Wenn's nicht klappt, drohen harte Konsequenzen
Denn eines ist klar: Das Freibad muss saniert werden. Die Flickschusterei der vergangenen Jahre wird nicht mehr lange gut gehen. Doch ohne Zuschüsse dürfte die Stadt sich eine Sanierung nicht leisten können. Harte Konsequenzen, bis hin zur Schließung des Freibads, wären wohl unausweichlich.
Noch sind dies nur Unkenrufe, die sich angesichts der aktuellen Bilder aus dem gut besuchten Freibad mit fröhlich planschenden Kindern niemand vorstellen möchte. Doch wenn "süßes Gift" nicht mehr wirkt, dann ist das Erwachen immer besonders schmerzhaft.