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Gernach
"Komm red`mit": Jugendliche und Kandidaten im Gespräch
Zusammenkunft im Haus Franziskus (von links): Christoph Wieland (Stammheim), Christoph Simon (KJR), Markus Kleinhenz (Zeilitzheim), Simon Wieland (Stammheim), Melanie Ebner (Bürgermeisterkandidatin), Sebastian Neubauer (Stammheim), Chantal Schneider, Dominik Dorsch (CSU-Kreistagskandidat); vorne von links: Benedikt Berchtold (Gernach), Anne-Kristin-Sump (Stammheim), Jens Seufert (Gernach), Selina Fuß (Gernach), Christine Bender (stellv. Landrätin), Horst Herbert (Bürgermeister), Nina Bauer (Kolitzheim), Laura Dorsch und Judith Niedermeyer (Zeilitzheim).
Foto: Erhard Scholl | Zusammenkunft im Haus Franziskus (von links): Christoph Wieland (Stammheim), Christoph Simon (KJR), Markus Kleinhenz (Zeilitzheim), Simon Wieland (Stammheim), Melanie Ebner (Bürgermeisterkandidatin), Sebastian ...
Erhard Scholl
 |  aktualisiert: 11.03.2020 02:10 Uhr

Um Kindern und Jugendlichen die Kommunalpolitik näher zu bringen, hatte der Kreisjugendring U35 Listenkandidaten ins Haus Franziskus in Gernach eingeladen, die Rede und Antwort stehen sollen. Rund 20 Personen waren der Einladung gefolgt. Im Haus Franziskus ist Komm-In, die Kommunikationsinitiative für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde Kolitzheim beheimatet.

Unter dem Thema "Komm, red`mit" wurde zunächst ein Video gezeigt, in dem erklärt wurde, wie man so wählt, dass der Stimmzettel gültig bleibt: zum Beispiel, dass bei der Gemeinderatwahl zwar 20 Stimmen auf einzelne Kandidaten verteilt werden können, wenn man aber 21 Stimmen vergibt, der ganze Stimmzettel ungültig wird.

Nach einer Vorstellungsrunde "fünf Eigenschaften über Dich" sollte vor allem den Kandidaten für die Kreistags- und Gemeinderatswahlen die Möglichkeit gegeben werden, mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, "anstatt über mögliche jugendrelevante Themen zu spekulieren".

Umfrage zu den Interessen von Kindern und Jugendlichen

Im vergangenen Sommer gab es eine Umfrage unter Kindern und Jugendlichen, um herauszufinden, welche kommunalpolitische Themen ihnen unter den Nägeln brennen. Vier der wichtigen Themen wurden vorgestellt und waren Arbeitsgrundlage für die Gespräche. Zum Thema ÖPNV wurde unter anderem angeregt, die Fahrradwege weiter auszubauen, die Ticketpreise für öffentliche Verkehrsmittel zu senken und die Taktung zu verbessern.

Christoph Simon vom Kreisjugendring zeigt das Plakat mit den Arbeitsergebnissen des Themenbereichs 'Rassismus-Mobbing-Diskriminierung'.
Foto: Erhard Scholl | Christoph Simon vom Kreisjugendring zeigt das Plakat mit den Arbeitsergebnissen des Themenbereichs "Rassismus-Mobbing-Diskriminierung".

Wie man die Themen Mobbing, Diskriminierung und Rassismus mit Kindern und Jugendlichen aufarbeiten könnte, war die Themenstellung des zweiten Arbeitskreises. Anregungen dazu: man könnte ihnen zeigen, wie die Situation während des Krieges war: wo waren zum Beispiel Flak-Stellungen? Welche Bedeutung hatte der Flugplatz auf dem Gemeindegebiet? Wie viele Juden wurden verschleppt und umgebracht? Hervorgehoben wurde die Initiative "Stammheim ist bunt", die verhindert habe, dass sich rechtsgerichtete Gruppierungen in Stammheim niederließen. Hinweisschilder auf diese Örtlichkeiten könnten die Erinnerungen an diese schlimme Zeit wachhalten.

Dem Klimawandel entgegenwirken könne man durch die ökologische Nutzung von Flächen, etwa durch das Pflanzen von Bäumen (wie in Kolitzheim geschehen), durch Müllsammeln in der Flur und durch die Unterstützung von regionalen Einkaufsangeboten, wie zum Beispiel Hofläden.

Geld nicht nur für Pommes und Eis ausgegeben

Viertes Thema war die Möglichkeiten der Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen in der Kommune, etwa durch die Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlamentes, das auch über finanzielle Mittel verfügen könnte. Im Kreisjugendring liegen gute Erfahrungen dazu vor, dass diese Mittel "nicht für Pommes und Eis" ausgegeben werden.

Es wäre auch eine Idee, die Kinder und Jugendlichen gezielt anzusprechen, um mehr von ihren Vorschlägen und Ideen zu erfahren. Die Möglichkeit, die Mitglieder des Gemeinderats nach ihren Vorstellungen – am besten online – zu wählen, könnte Jugendliche mehr für kommunalpolitische Themen interessieren, auch wenn diese Wahl keinen Einfluss auf die "richtige" Gemeinderatswahl hätte. Die Senkung des Wahlalters auf 16 oder gar 14 Jahre wäre wünschenswert, unterliege jedoch rechtlichen Schwierigkeiten.

Die kommunalpolitischen Standpunkte des Kreisjugendrings sind unter https://www.kjr-sw.de/komm-red-mit-kommunalwahl-2020-jugendpolitische-themen/ abrufbar.

 
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Kommentare
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  • anne.bernau@wsv.bund.de
    Gute Veranstaltung .
    Wäre gerne dabei gewesen.
    Warum wurden nicht alle Kreistagskandidaten der Gemeinde Kolitzheim hierzu eingeladen?
    Burkhard Krapf
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