Als „grob fahrlässig und unverantwortlich“ bezeichnet der Grünen-Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Garstadt) die beantragte Abschaffung der Werksfeuerwehr im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld. Damit reagierte er auf die Antwort der Staatsregierung auf seine parlamentarische Anfrage. Knoblach spricht sich in einer Mitteilung dafür aus, die Feuerwehr so lange am Standort zu lassen, bis nicht mehr "mit radioaktiven Substanzen hantiert" werde. Also etwa bis 2035.
Treffen im April geplant
Betreiber Preussen-Elektra hält eine eigene Werksfeuerwehr nur so lange für nötig, bis die letzten hoch radioaktiven Brennelemente aus dem Reaktorgebäude in das Zwischenlager gebracht worden sind - voraussichtlich Ende 2020. Laut Staatsregierung hat das Unternehmen beantragt, dass der Anerkennungsbescheid der Werksfeuerwehr aufgehoben werden soll.
Demnach ist im April 2019 ein Treffen zwischen den Feuerwehr aus Grafenrheinfeld und den umliegenden Gemeinden sowie deren Bürgermeister geplant, die sich zuletzt ebenfalls Skepsis an den Tag gelegt haben. Dazu sollen auch Vertreter der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) dazustoßen, die ab 1. Januar 2019 das Zwischenlager betreibt.
Knoblach sorgt sich, dass aus dem Vorgehen in Grafenrheinfeld ein Präzedenzfall für andere AKW-Standorte in Bayern wird.