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GEROLZHOFEN
Knallvergnügt bei der Lesenacht
Auch Ayfer Fuchs las im Innenhof des Spitals.
Foto: Gudrun Theuerer | Auch Ayfer Fuchs las im Innenhof des Spitals.
gth
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:19 Uhr

Inzwischen ist sie eine fest etablierte und beliebte Veranstaltung im Gerolzhöfer Kulturkalender: die Lesenacht, die bereits zum zwölften Mal von geo-net (Netzwerk für Gerolzhofen) veranstaltet worden ist.

Bei bestem Wetter hatten sich so viele Zuhörer im Spitalinnenhof eingefunden, dass man zusätzliche Stühle bereitstellen musste. Und das Publikum wurde nicht enttäuscht. Unter dem Motto „Knallvergnügt durchs Leben“ hatten die acht Vorleser eine große Bandbreite an Literatur mitgebracht.

Zusätzlich bescherte der Abend einige Premieren. So verriet Brigitte Klinkel, Märchenerzählerin aus Handthal, dass sie zum ersten Mal etwas vorlese und nicht, wie sonst bei den Märchen, frei erzähle. Sie hatte Liebesgedichte und Gesänge aus dem Ägypten mitgebracht, die zwischen 3000 und 5000 Jahre alt sind.

Main-Post Redakteur Josef Schäfer las aus Egon Erwin Kischs Reportagensammlung den Text „Eines Scharfrichters Lebenslauf“ vor, dessen Titel nicht unbedingt zum Motto des Abends zu passen schien. Doch schon das zweieinhalbseitige Zitat, in dem der Scharfrichter recht ungezwungen seinen Werdegang beschreibt, entlockte so manches Schmunzeln. Was man alles mit einem Groschen kaufen kann, erfuhren die Zuhörer aus dem Text, den er nach der Pause vortrug.

Christine Kummer die seit vielen Jahren in der Offenen Behinderten Arbeit (OBA) des Diakonischen Werkes Schweinfurt aktiv ist, hatte ebenfalls eine Premiere – nämlich als Schriftstellerin. Sie hatte ihren eigenen Text „Mein knallvergnügtes Leben als Künstlerin“ mitgebracht, in dem sie frisch und originell erzählte, was sie so alles tut und wie es dazu kam, dass sie eine Künstlerin geworden ist.

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Extrem strapaziert wurden die Lachmuskeln bei der Satire „Tagebuch eines Haarspalters“ aus dem Buch „Im neuen Jahr wird alles anders“ von Ephraim Kishon, das der Gerolzhöfer Psychologe Herbert Kimmel vortrug.

Vor der Pause gab es dann noch Auszüge aus dem Buch „Tante Semra im Leberkäseland: Geschichten aus meiner türkisch-deutschen Familie“ von Lale Akgün. Ayfer Fuchs, Krankenschwester und Stadträtin aus Schweinfurt, hatte das Buch mitgebracht, da sie selbst einige Parallelen aus ihrem Leben dort finden kann.

Nach der Pause, für die die geo-net-Frauen ein umfangreiches Buffet gezaubert hatten, rezitierte Reginhard von Hirschhausen, Facharzt für Innere Medizin und Stadtrat aus Schweinfurt, aus dem Buch „Glück kommt selten allein“ von Eckart von Hirschhausen, seinem jüngeren Cousin zweiten Grades. Dabei bekamen die Zuhörer humorvolle Einblicke in die Hormone des Gehirns.

Irmgard Fröhling, ehemalige Lehrerin aus Gerolzhofen hatte den Text „Der Walzer“ von Dorothy Parker ausgewählt, der perfekt zum Motto des Abends passte. Allerdings nicht für die Protagonistin. Während eines ungewünschten Walzers kann man deren Gedankengänge und gleichzeitig das Gespräch mit ihrem Partner mitverfolgen. So spricht sie auf der einen Seite mit heller Stimme freundlich zu ihrem Tanzpartner , und wettert zur gleichen Zeit innerlich sarkastisch und ironisch über ihn und seinen Tanzstil.

Den Abschluss machte Karl-Heinz Piechatzek aus Gerolzhofen, der Gedichte von Mascha Kaléko vortrug. Da er sonst als Lesepate für Kinder unterwegs ist, war es für ihn eine Premiere, vor Erwachsenen vorzulesen.

Die Band „Isabellas“ aus Volkach hatte immer die passende Musik zwischen den Vorträgen parat.

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Mehr Bilder unter www.mainpost.de/schweinfurt

Es blieb kein Auge trocken, als Irmgard Fröhling, ehemalige Lehrerin aus Gerolzhofen, aus dem Text „Der Walzer“ von Dorothy Parker vorlas.
Foto: Gudrun Theuerer | Es blieb kein Auge trocken, als Irmgard Fröhling, ehemalige Lehrerin aus Gerolzhofen, aus dem Text „Der Walzer“ von Dorothy Parker vorlas.
 
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