Alle Jahre teilt die Regierung von Unterfranken mit, für welche Bauvorhaben im Klinikbereich sie in ihrem Zuständigkeitsbereich welche Fördermittel des Freistaats Bayern weiterreicht. Heuer sind das – wohl abschließend – 390 000 Euro für die Erweiterung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJP) am Leopoldina-Krankenhaus. Um zwei weitere Stockwerke wurde der bisherig zweistöckige Bau erhöht, so dass Patienten nunmehr auf vier Etagen ambulant und stationär behandelt werden können.
Stille Inbetriebnahme
Geplant und angekündigt war der Abschluss der Erweiterung bereits im letzten Sommer für Oktober. Im Spätjahr 2019 wurde das Projekt auch fertiggestellt, wie es nun auf eine Anfrage dieser Redaktion an das Leopoldina-Krankenhaus heißt. Offiziell und feierlich eröffnet aber wurde diese bedeutende Erweiterung noch nicht, weshalb die Inbetriebnahme der beiden neuen Etagen bisher medial auch gar nicht wahrgenommen wurde.
Warum ist die im November erfolgte Fertigstellung der KJP-Klinik-Erweiterung bisher noch nicht offiziell gewürdigt worden? Zwei Dinge seien sozusagen dazwischen gekommen, sagt Leopoldina-Pressesprecher Veit-Maria Oertel auf Anfrage. Zum einen habe es in diesem Zeitraum zunächst den Geschäftsführerwechsel an der Spitze des Krankenhauses gegeben. Zum anderen sei die ursprünglich für das erste Quartal dieses Jahres geplante offizielle Eröffnung auf Grund der Coronapandemie verschoben worden.
Alle Bereiche voll ausgelastet
Weil bereits seit einigen Jahren das interdisziplinäre Team um Chefarzt Dr. Wolfgang Briegel räumlich an der Kapazitätsgrenze gearbeitet habe, seien 2017 die Arbeiten für eine Erweiterung der Klinik begonnen worden, teilt das Leopoldina-Krankenhaus mit. In einer Bauzeit von zwei Jahren wurde das bestehende zweistöckige Gebäude auf vier Stockwerke erweitert mit nunmehr über 1720 Quadratmeter Nutzfläche.
Für die stationäre Behandlung stünden nun 18 Behandlungsplätze zur Verfügung, neun davon auf einer neuen Station, "auf der sowohl eine offene als auch eine geschlossene Führung möglich ist". Darüber hinaus wurden die teilstationären Kapazitäten auf insgesamt 18 Behandlungsplätze erweitert, sechs davon in einer Tagesklinik speziell für Kinder vor dem Schuleintritt. "Alle Bereiche sind bereits voll ausgelastet", heißt es weiter.
Kosten: 6,5 Millionen Euro
Das Leopoldina-Krankenhaus hat demnach 6,5 Millionen Euro in die Erweiterung investiert. 4,2 Millionen Euro davon kamen vom Freistaat Bayern. Die KJP-Klinik sei seit ihrer Eröffnung im Jahr 2006 ein wichtiger Baustein in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Nachfrage nach ambulanten und (teil)stationären Behandlungsplätzen sei in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die KJP hat einen Versorgungsauftrag für Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld.