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Schweinfurt
Klimawandel: Über 100 Bäume in der Stadt müssen gefällt werden
Hitze und Trockenheit zeigen ihre Folgen: Seit Anfang Oktober ist der Fälltrupp im Stadtgebiet unterwegs. Viele Bäume sind nicht mehr verkehrssicher.
Sie hat den Hitzesommer nicht überlebt: Die Linde am Schelmsrasen muss gefällt werden. Die Trockenheit hat den Wurzelbereich geschädigt, der Baum ist nicht mehr verkehrssicher.
Foto: Anand Anders | Sie hat den Hitzesommer nicht überlebt: Die Linde am Schelmsrasen muss gefällt werden. Die Trockenheit hat den Wurzelbereich geschädigt, der Baum ist nicht mehr verkehrssicher.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:38 Uhr

Schnell war der städtische Bautrupp. Erst am Morgen hatte Markus Peter, der Leiter der Abteilung Grünplanung, dem Umwelt- und Bauausschuss die Liste der Bäume präsentiert, die aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen, am Nachmittag war der eine oder andere Baum schon weg. So zum Beispiel die Linde in der Benno-Merkle-Straße, wo nur noch der Stamm klein geschnitten am Straßenrand lag.

25 000 Bäume gibt es im Stadtgebiet, die nach und nach auf ihre Verkehrssicherung hin überprüft werden müssen. Bei den Baumkontrollen in diesem Jahr hat sich ergeben, dass 102 Bäume gefällt werden müssen. Das sind mehr als im vergangenen Jahr. Die Hitze und Trockenheit hat ihnen zu schaffen gemacht. Und was auffällt: "Es sind zunehmend auch ältere Bäume dabei, die das nicht überleben", bedauert Markus Peter. So muss beispielsweise die stattliche Linde im Schelmsrasen gefällt werden, weil durch die Trockenheit der vergangenen Jahre Schäden im Wurzelbereich und in der Rinde entstanden sind. Nicht anders ergeht es der Linde an der Galgenleite. Sie ist ebenfalls standgefährdet. Ihr haben Pilze im Stamm- und Wurzelbereich zugesetzt. 

Nur noch der klein gesägte Stamm ist übrig geblieben von der stattlichen Linde in der Benno-Merkle-Straße.
Foto: Anand Anders | Nur noch der klein gesägte Stamm ist übrig geblieben von der stattlichen Linde in der Benno-Merkle-Straße.

Was die Hitze nicht zu Fall bringt, übernehmen die Schädlinge. Im neuen Stadtteil Bellevue sind 21 Bäume abgestorben, weil sie der Borkenkäfer befallen hat. Hauptsächlich sind es Fichten, aber auch Pappeln und Berg-Ahorn sind dabei. Hier musste schnell gehandelt werden, so Peter, damit der Schädling nicht auf die anderen Bäume übergreift. 

Großeinsatz steht am Lärmschutzwall

Ein weiterer Großeinsatz steht am Lärmschutzwall im Deutschhof an. 19 Bäume müssen dort weg. Sie haben die Stammfäule und sind bruchgefährdet. Die Liste lässt sich nahtlos fortsetzen: sechs Bäume am Baggersee, vier am Alten Friedhof, zwei am Marienbach, zwei am Lindenbrunnenweg, einer in der Alberti-Anlage – insgesamt 102 Bäume.

Die Schäden im Wurzelbereich sind bei diesem Baum so stark, dass die Standsicherheit gefährdet ist.
Foto: Anand Anders | Die Schäden im Wurzelbereich sind bei diesem Baum so stark, dass die Standsicherheit gefährdet ist.

An allen repräsentativen Standorten sollen Nachpflanzungen für die gefällten Bäume erfolgen, sofern es die Standortbedingungen zulassen, schränkt Peter ein. auf dem Lärmschutzwall zum Beispiel lässt sich nicht jeder Baum ersetzen, hier wird man versuchen, mit Naturverjüngung die Lücke zu schließen. Die 21 Bäume im Stadtteil Bellevue sollen in jedem Fall nachgepflanzt werden, weil auch der Bebauungsplan diese Begrünung vorsieht.

Was kann man tun, damit nicht jedes Jahr so viele Bäume gefällt werden müssen? Oliver Schulte (CSU) schlug vor, die Bürger aufzurufen, in heißen Sommern Bäume vor ihrem Anwesen zu gießen. Laut Markus Peter gibt es schon solche Baumpatenschaften. "Auch wir wässern an heißen Tagen." Doch ein Allheilmittel gebe es leider nicht.

 
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