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Schweinfurt
Klezmer – Jüdische Musik sorgt für Emotionen pur
Im Bild: Hannah Lichtinger am Flügel und Franka Plößner, Klarinette.
Foto: Joachim Lorenz | Im Bild: Hannah Lichtinger am Flügel und Franka Plößner, Klarinette.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 30.03.2023 02:38 Uhr

Klezmer – dass es diese Musik gibt, davon haben schon viele gehört. Aber durch das Konzert im Gemeindehaus "Fisch", wissen jetzt viele Menschen, wie das klingt: öfters schwungvoll-fetzig, manchmal aber auch nachdenklich, mit ernsten, leisen Untertönen.

Franka Plößner mit verschiedenen Klarinetten und Hannah Lichtinger am Flügel nahmen die Zuhörerinnen und Zuhörer im vollbesetzten Gemeindesaal der evangelischen Kirche in Schweinfurt-Oberndorf mit auf einen vielfältigen, bunten Weg. Eine Reise, auf der diese Musik, die ursprünglich vor allem jüdische Feste gestaltete, in vielfacher, fesselnder Weise erklang. Der Bogen spann sich dabei von bekannten Liedern wie "Donna, donna" und "Hevenu schalom alejchem" bis hin zu vielen unbekannten, aber tief ergreifenden Melodien von Osteuropa und dem Balkan über Israel bis hin nach Nordamerika.

Dabei konnte manche Melodie sowohl bei Hochzeiten als auch bei Beerdigungen erklingen, denn Freud und Leid liegen im Leben oft eng beieinander. So wies Franka Plößner in ihrer Moderation auch kritisch auf die vielen antisemitischen Untertöne in unserer heutigen Gesellschaft hin. Und die beiden Musikerinnen ließen als Hinweis auf die Kriege unserer Zeit ein Lied aus der Ukraine mit der Sehnsucht nach Frieden erklingen.

Bewundernswert war die virtuose Leichtigkeit, mit der Franka Plößner aus ihrer B-Klarinette, ebenso der seltener verwendeten Baßklarinette, ein großes Klangspektrum der unterschiedlichen Melodien hervorzauberte. Und vor allem auch die Emotionen, die der Klezmer-Musik innewohnen, zum Vorschein brachte. Kongenial begleitet wurde sie dabei von Hannah Lichtinger, die immer wieder scheinbar mühelos die musikalischen Fäden aufnahm und, perfekt darauf abgestimmt, die passende Begleitung improvisierte. Die Freude der beiden Musikerinnen übertrug sich sehr schnell auf das Publikum, das sichtlich begeistert bei den schwungvollen Melodien mitklatschte, bei manchen sogar mitsang. Und bei zarten Tönen achtsam schwieg und lauschte.

Ein besonderes Musikerlebnis für Schweinfurt, das nächstes Jahr in erweiterter Besetzung fortgesetzt werden soll.

Von: Bernhard Vocke (Pfarrer, Evang.-Luth. Kreuzkirche Schweinfurt-Oberndorf)

 
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