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FRANKENWINHEIM
Kleinste Genossenschaft behauptet sich gut
Volles Sportheim in Schallfeld bei der Jahresversammlung der Raiffeisenbank Frankenwinheim.
Foto: Lothar Riedel | Volles Sportheim in Schallfeld bei der Jahresversammlung der Raiffeisenbank Frankenwinheim.
Lothar Riedel
 |  aktualisiert: 11.12.2019 10:29 Uhr

Die Raiffeisenbank Frankenwinheim und Umgebung feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ging die Vorstandsvorsitzende Andrea Helbig bei der Generalversammlung im Schallfelder Sportheim auf den Genossenschaftsgedanken ein.

„Friedrich-Wilhelm Raiffeisen hat als einer der Gründerväter der Genossenschaftsorganisation eigenverantwortliches Handeln und Solidarität geprägt. Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung liegen im Erbgut der Genossenschaften“, so Andrea Helbig vor den 112 Mitgliedern.

Kunden halten zu ihrer Bank

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michael Brückner stellte die Jahresbilanz 2017 vor. Als kleinste Genossenschaft im Kreisverband Schweinfurt-Haßberge konnte die Marktstellung trotz Null-Zinsen behauptet und wieder ein gutes Betriebsergebnis erzielt werden. Trotz der Niedrigzinsphase seien die Einlagen der Kunden im Vergleich zum vorausgegangenen Jahr um 1,5 Millionen Euro auf knapp 50 Millionen Euro leicht angestiegen. „Das spiegele das hervorragende Vertrauen und die Loyalität der Kundschaft wider“, betonte Brückner. Die Kundeneinlagen bei den Verbundpartnern der Bank wurden um 9,5 Prozent gesteigert.

Brückner teilte mit, dass das doch relativ kleine Genossenschaftsgebiet ein gesamtes betreutes Kundenvolumen mit einer Summe von über 99 Millionen Euro hat. Das Kreditneugeschäft sei gut verlaufen. Die Bilanzsumme der Bank stieg im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 62 Millionen Euro. Die Mitgliederzahl erhöhte sich 2017 leicht von 729 auf 740.

Mit dem Warengeschäft könne sich die Genossenschaft nach wie vor sehr gut behaupten, so Brückner. Es wurde 2017 wieder ein Warenumsatz von knapp fünf Millionen Euro erzielt.

Die Eigenmittel betragen insgesamt 7,86 Millionen Euro beziehungsweise 12,66 Prozent. Der Landesdurchschnitt liegt hier bei 9,57 Prozent. Durch diese sehr gute Eigenkapitalausstattung könne Frankenwinheim die weiter steigenden gesetzlichen Anforderungen gut erfüllen. 2017 konnten sich die Gemeinden im Geschäftsgebiet über knapp 71 000 Euro an Gewerbesteuern freuen. Vorstand Michael Brückner unterstrich mit diesen Zahlen die regionale Bedeutung der Bank – auch als Arbeitgeber von 14 Mitarbeitern.

Spenden für Vereine

In diesem Zug ging Brückner auf das soziale Engagement mit der 2007 gegründete Stiftung ein. Das Stiftungskapital wurde um 25 000 Euro auf 425 000 Euro erhöht; aus den Erträgen wurden bisher 39 000 Euro an Vereine und mildtätige Institutionen gespendet. Ebenso werden Vereine und Institutionen aus Frankenwinheim, Lülsfeld, Schallfeld, Brünnstadt, Krautheim und Brünnau jährlich mit einer Spende aus Gewinnsparerträgen bedacht.

Im Ausblick informierte Brückner die Mitglieder, dass die goldenen Jahre der Banken erst einmal vorbei seien. Andere Banken würden schon seit ein bis drei Jahren mit drastischen Einbrüchen im Betriebsergebnis kämpfen – geschuldet durch die Niedrigzinsphase. Diese Entwicklung werde sich auch bei der Raiffeisenbank Frankenwinheim zeigen. Aber der stellvertretende Vorstandsvorsitzende betonte, dass sich die Mitglieder und Kunden um den Fortbestand und die Eigenständigkeit der Bank keinerlei Sorgen machen müssten.

Sechs Prozent Dividende

Aufsichtsratsvorsitzender Otto Kunzmann schlug die Zustimmung zur Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand vor. Diese wurde einstimmig erteilt. Auch die Zahlung einer sechsprozentigen Dividende wurde einstimmig angenommen.

Die Vorstandsvorsitzende Andrea Helbig führte die Wahlen durch. Robert Schemmel aus Lülsfeld, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum im Aufsichtsrat begeht, sowie Michael Feldhäuser aus Krautheim wurden einstimmig wiedergewählt.

Blick in die Geschichte

Das Jubiläumsjahr nahm Andrea Helbig zum Anlass, einen umfassenden Rückblick über die Gründung der Bank, der Verschmelzung mit den Banken in Krautheim, Schallfeld mit Brünnau, Lülsfeld und Brünnstadt zu geben. Hierbei ging sie auf Baumaßnahmen, ehemalige und aktive Mitarbeiter, Rechnungsführer und Vorstände, Bankeinbrüche und Hochwasserschäden ebenso wie auf die Stiftung ein. Sie kündigte eine Jubiläumsfeier mit Festzelt am 22. September an.

Wolfgang Nusser von der BayWa Würzburg referierte schließlich über das Warengeschäft und den Getreideanbau und -handel.

 
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  • I. E.
    Ein schöner Bericht, vor allem wenn man bedenkt, dass es gerade bei den Banken immer heißt: wir müssen fusionieren, größer werden, um dem Konkurrenzdruck standhalten zu können! Der einzige Sinn von Fusionierungen besteht meiner Meinung nach darin, dass sich die Vorstände und Großkopferten mehr in die eigene Tasche schieben können.
    Gerade die Raiffeisenbank Frankenwinheim beweist das glatte Gegenteil: KLEIN, PERSÖNLICH, NAHE AM KUNDEN - AUCH DAS GEHT und führt die Argumente vieler anderen, die uns als Kunden Fusionierungen als unabwendbar und notwendig verkaufen wollen wollen, AD ABSURDUM!
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