Kleine Ortsabrundungen statt großes Baugebiet: Das ist die Devise in der Gemeinde Euerbach, um die Nachfrage nach Baugrundstücken zu befriedigen. Aber selbst für noch so kleine Baugebiete muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Den ersten von insgesamt sieben geplanten "Bebauungsplänen der Innenentwicklung" brachte der Gemeinderat nun auf den Weg.
Auf der kleinen Fläche am Ende der Fichtenstraße in Sömmersdorf sind zwei Bauplätze als Ortsabrundung möglich, erklärte Bürgermeisterin Simone Seufert. Die Gemeinde hat diese Fläche erwerben können, jetzt muss sie noch den Flächennutzungsplan ändern und den Bebauungsplan aufstellen. Die Architektenleistungen dafür vergab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung an das Planungsbüro Kirchner, das Honorar liegt bei 6348 Euro.
Mit dieser Maßnahme setzt das neue Ratsgremium mit Bürgermeisterin Seufert die Politik der Innenentwicklung fort, die der frühere Amtsinhaber Arthur Arnold mit Nachdruck verfolgt hatte. Denn nach wie vor gibt es genügend Baulücken und klassische Bauplätze in den drei Euerbacher Gemeindeteilen, die sich allerdings in privater Hand befinden. Die Gemeinde bemüht sich, diese Flächen zu erwerben, um sie Bauwilligen zur Verfügung zu stellen.
Mitten in Sömmersdorf hat die Gemeinde im vergangenen Jahr das Anwesen Nuss erworben. Im Rahmen der Dorferneuerung soll gemeinsam mit der Bevölkerung ein Nutzungskonzept entwickelt werden. Das Dach der dortigen Scheune war vor zwei Wochen bei einem Sturm eingebrochen, informierte die Bürgermeisterin. Dringendes Handeln war und ist geboten, ein Abbruch nötig.
Beauftragt wurde ein Statiker, Kostenpunkt 773 Euro, der ein entsprechendes Gutachten für eine Abbruchanzeige beim Landratsamt erstellt. Parallel dazu wurden Angebote für die Abbrucharbeiten eingeholt. Der Gemeinderat vergab die Arbeiten an die Firma Lenz für 7771 Euro.
Gemeinderat Günter Hutter bemängelte, dass ursprünglich ein Einlegen der Scheune einer Bauwilligen verwehrt worden war, mit der Begründung, der Scheunengürtel müsse erhalten werden. Jetzt aber dürfe die Scheune doch abgebrochen werden.
Bei der Erkundung für die Dorferneuerung war festgelegt worden, den Scheunengürtel zu erhalten, erinnerte Verwaltungsleiter Klaus Wolf. Die Gemeinde habe der Bauwilligen einen guten Platz zum Bauen zuweisen können, mit dem sie sehr zufrieden sei. Dass die alte Scheune jetzt zusammengefallen war, dafür könne man nichts. Nun aber müsse der Gemeinderat überlegen, wie er im Rahmen der Dorferneuerung verfahren wolle und ob er dort eventuell einen Ersatzbau vornehme.
Es habe bei einer Versammlung schon erste Wünsche und Vorstellungen für das Gelände gegeben, erklärte Simone Seufert. Wegen des Lockdowns sei aber noch nicht mehr geschehen.