Kurz vor Nikolaus gab es in der Turnhalle Lob, aber auch mahnende Worte, auf dem Ehrenabend des SV Oberwerrn. Ehrenvorsitzender Peter Wenzel, protokollarisch noch immer die Nr. 1 für über 900 Mitglieder, sprach zunächst das Positive an: „Es läuft alles bestens und die Finanzen werden bestens verwaltet.“
Was von Vorstandschaft, Finanzverwaltung und manch freiwilligen Helfern geleistet werde, verdiene höchste Anerkennung. Allerdings fehlt dem Traditionsverein nach wie vor der geschäftsführende Vorsitzende.
Auch kritische Worte
„Fast gebetsmühlenartig“ verweise er auf diesen Zustand, so Wenzel, der aus seinem Unmut keinen Hehl machte: „Der sogenannte Generationenwechsel kann doch nicht darin bestehen, das ich nur für meine Interessen Zeit habe, mich an einer Verantwortung vorbeischleiche und den Verein nur als Mittel zum Eigennutz verwende.“
Kritik gab es an einigen Fußballern von FV Niederwerrn/Oberwerrn, nach der Fusionseuphorie „hat uns die Erde wieder“. Nach dem Abstieg in die Kreisliga hätten 18 Spieler in andere Vereine gewechselt, statt für „Wiedergutmachung“ zu sorgen.
Freiwillige und Sponsoren
Gute Nachrichten gab es bei der Tribünen-Sanierung, wo sich zum einen ausreichend Mitglieder zu Reparaturarbeiten meldeten („bei uns noch Normalität“), aber auch überraschend viele Sponsoren für die Bänke. Dankbar ist man auch der Gemeinde, die Investitionen fördert, ebenso dem Sportheim-Pächter: „ein Volltreffer“.
Norbert Hart sprach für die Gemeinde ebenfalls das Thema „Zukunft des SVO“ an, mit Blick auf die Dauervakanz an der Spitze: „Wir müssen alles daran setzen, wieder junge Leute zu motivieren, sich für den Verein einzusetzen“, so der Vizebürgermeister.
Pastoralreferent Michael Stöcker übernahm die geistlichen Worte, mit einem „Lob auf das Loben“, unter Bezug auf Bestsellerautorin Meike Winnemuth: Statt schmaläugigen Blicken auf die Umwelt, bei der man nur noch Ärgernisse suche, solle man auch mal „auf das Positive gucken, auf das, was gelingt“. In Brooklyn, New York, sei es nicht unüblich, völlig fremden Menschen Komplimente zu machen.
Höchstes Lob hatten sich in jedem Fall die bekannten Sportler der Karate-Abteilung verdient. Die Laudatio hielt Sportvorsitzender Martin Madei, für Birgit Butz und Oliver Stock, die den 1. Dan abgelegt haben, Frank Allert hat sich zum 2. Dan vorgekämpft, Holger Schimanski bereits Dan Nr. 3 erreicht. Den zweiten Dan-Grad holte sich jüngst Florian Kohlhepp, der in Abwesenheit geehrt wurde.
Langjährige Vereinstreue
Die Langgedienten des Vereins würdigte der Ehrenamtsbeauftragte Werner Graml. Mit Silber geehrt wurden: Für 25 Jahre Vereinstreue Helga und Wolfgang Bach, Josef Bock, Jürgen Bode (entschuldigt), Susanne Bode (entschuldigt), Beate Greubel, Anje Hofmann (entschuldigt), Günter Hofmann, Matthias Krimmel, Andrea Potsch, Roland Potsch, Rudolf Ruß (entschuldigt) und Wolfgang Wiederer. Die Vereinsnadel in Gold, für 40 Jahre Treue, erhält Hiltrud Reuß. Seit 50 Jahren dem SVO verbunden sind Ansgar Mauder, Edgar Reuß und Herbert Engert. Gar nicht einmal so wenige SVOler sind bereits 1957 eingetreten.
Zur „Generation 60“ zählen das Ehrenmitglied Rudolf Bausenwein (krankheitsbedingt entschuldigt), Winfried Hart, Adolf Paul (ebenfalls krankheitsbedingt entschuldigt), Norbert Schindelmann, Eugen Siegmann, Georg Thoma, Eugen Treutlein und Edmund Walter.
Die DFB-Sonderehrung hat Gerhard Walz noch entgegengenommen, der im November leider verstorben ist. Diese Ehrung erhielt auch Klaus Theobald, als langjähriger Übungs- und Abteilungsleiter Skigymnastik. Nachehrungen gab es vom BLSV, in Form einer silbernen Verdienstnadel für die Vereinsarbeit von Alois Beck (entschuldigt), des Vorsitzenden Martin Madei (Verdienstnadel in Bronze), sowie die langjährige Schriftführerin Verena Wieland (Bronze).
Übungsleiter und Jugendarbeit
Eine BFV-Ehrung gab es auch für die Jugendarbeit von SVOlern, die in der JFG Werngrund sowie dem FV Nieder- und Oberwerrn tätig sind: Holger Bausenwein, Bernd Clement und Thomas Schubert.
Vom BTV ausgezeichnet werden die Übungsleiterinnen und Turnerinnen Heidi Hutter, Karin Krämer, Beate Weidinger und Ute Suckfüll. Die Verdienstnadel des SVO erhält Verena Wieland, nicht nur als Schriftführerin und „Mädchen für Alles“, sondern auch für ihre Verdienste in der Korbball-Abteilung und Jugendarbeit.
Erfolgs-Fußballer, Frauenfußball-Übungsleiter, dreißig Jahre Platzwart, viele Jahre Hausmeister seit neuestem Mitglied des Ältestenrats: Lang ist die Liste der Verdienste von Klaus „Hetzo“ Hetzel, seit dem Vereinsbeitritt 1992.
Nun wurde der weit überdurchschnittliche Beitrag für den SVO gewürdigt, in Form der Ehrenmitgliedschaft: „Bitte bleib dem SV Oberwerrn noch recht lange erhalten“, so der Wunsch des Ehrenvorsitzenden Wenzel.
Fast schon ein kleines Konzert am Rande gab die Band „Aufwind“, bevor am Ende das weihnachtliche „Feliz Navidad“ zu hören war.