Für die Stadtratsfraktion von geo-net ist es „beinahe unglaublich, mit welchem Fanatismus und Eifer die Anführer des Vereins ,Unser Steigerwald' ihren Kampf gegen Waldschutzgebiete und Nationalpark im Steigerwald führen.“ Das schreiben die drei Fraktionsmitglieder Thomas Vizl, Birgid Röder und Toni Niedermeier in einer Stellungnahme zum Artikel „Ab August soll Klage eingereicht werden“ in der Print-Ausgabe der Main-Post vom 11. Mai.
Da werde ein „Etappensieg“ (gemeint ist eine im Landtag durchgesetzte Gesetzesänderung) verkündet, Staatssekretär Gerhard Eck nenne Nationalparkbefürworter „eingeflogene Ideologen“, der Haßberge-Abgeordnete Vogel (CSU) bezichtige den Oberfränkischen Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler (CSU) der „Lumperei“.
Dann werde ein Antrag beschlossen, gegen die Verordnung „Der Hohe Buchene Wald“ des Landratsamtes Bamberg zu klagen. Laut Gerhard Eck soll der Klageweg bis August eingeschlagen werden. „Nur zu dumm: Die Klagefrist ist im April 2015, ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Verordnung, abgelaufen“, schreibt die geo-net-Fraktion. Oskar Ebert, stellvertretender Vorsitzender des Anti-Nationalparkvereins, habe das am 17. März 2015 gegenüber der Main-Post selbst so erklärt).
Die drei Stadträte bezweifeln, ob es hier wirklich um das Wohl der Region Steigerwald gehe. „Oder welche Ziele verfolgen die Verantwortlichen an der Spitze des Vereins ,Unser Steigerwald' wirklich? Wäre es nicht besser für die Region, gemeinsame Ziele im Steigerwald zum Wohle der Bevölkerung zu verfolgen?“, fragt geo-net.
Sie wollen nun den Sieg um des Sieges willen, Gesetzte, Fristen hin oder her!
Und die Region?
Bei näherer Betrachtung haben die Anführer in erster Linie ihre eigene Karriere und Finanzen im Blickfeld und sie verstehen es ausgezeichnet Menschen, die nicht gerne kritisch nachdenken, eine populäre vorgefertigte Meinung und die dazugehörigen Vorteile unterzujubeln.
Leider werden letztlich Richter, die nicht unbedingt davor scheuen gelegentlich den parlamentarischen Mehrheiten die Schranken aufzuzeigen, die sich nicht von Polemik und Populismus blenden lassen, das letzte Wort haben.
Zur Vernunft und besserer Einsicht dürfte das die Anführer jedoch auch nicht bewegen.