Informationen über den aktuellen Stand und die künftige Entwicklung der Kläranlage gab deren Leiter Daniel Keller dem Gemeinderat.
„Die Kläranlage ist eine “High-Tec-Anlage„, betonte Bürgermeister Ulrich Werner. Auch die Mitarbeiter müssten sich ständig fortbilden. Die Anlage koste sehr viel Geld, da beständig Ertüchtigungen und Investitionen notwendig seien. Darüber müsse auch die Öffentlichkeit informiert werden.
Der Betriebsleiter Daniel Keller informierte über den aktuellen und künftigen Umgang mit dem Klärschlamm. Aktuell fielen jährlich rund 4000 m³ an, was bis jetzt alles landwirtschaftlich verwertet wird. Dies werde von der neuen Klärschlammverordung vom 03.Oktober 2017 eingeschränkt. Bis 2023 müsse ein Bericht über eine geplante Phosphatrückgewinnung eingereicht werden. Dazu komme, dass 2032 kein Klärschlamm mehr in der Landwirtschaft ausgebracht werden darf.
Maßgebend seien Abfall- und Düngerecht. Hier sei die genaue Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft geregelt. Zurzeit dürften nur fünf Tonnen Klärschlamm pro Ackerfläche in drei Jahren aufgebracht werden. Dazu sei auch nicht jede Ackerfläche geeignet, so Keller. Außerdem müsse jede Ackerfläche untersucht werden, was bis zu 680 Euro kostet. Der Klärschlamm müsse viermal pro Jahr untersucht werden, was jeweils mit1200 Euro zu Buche schlägt.
Insgesamt koste die Klärschlammausbringung in der Landwirtschaft zurzeit pro Jahr rund 65 000 Euro. Bei der Verbrennung des Klärschlamms summiere sich das auf 132 000 Euro, da hier noch Pressen und Transport dazukommen. Für das alternative Ausbringen in der Landwirtschaft würden später rund 112 000 Euro notwendig.
Kellers Fazit war, man solle, solange wie möglich, den Klärschlamm in der Landwirtschaft ausbringen. Die Auflagen für den Klärschlamm stiegen ständig. Langfristig müsse die Gemeinde in die Verbrennung einsteigen. Das Pressen des Klärschlamms werde er demnächst in der Kläranlage demonstrieren, um hier zu Resultaten zu kommen. Der Gemeinderat werde über diesen Termin informiert.
Immer wieder werden in Kläranlage Reparaturen notwendig, da wichtige Teile aus Verschleiß nicht mehr funktionieren und deshalb ausgetauscht werden müssen. Seit Ende April ist die Rechengutwaschpresse aus dem Jahr 1997 defekt. Die Mitarbeiter müssen daher per Hand das Rechengut heraus schaufeln, was für diese einige Gefahren wie erhöhte Unfallgefahr oder Infektionen bedeutet.
Um einen sicheren Betrieb der Anlage weiter zu gewährleisten, müsse dieses Teil dringend ersetzt werden, so Keller. Er habe drei Angebote eingeholt, um das alte Teil zu ersetzen. Dem wirtschaftlich günstigsten stimmte der Gemeinderat zu.
Die Gemeinden Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld betreiben die Kläranlage gemeinsam. Für den Betrieb ist Bergrheinfeld federführend.