
Das Laborgebäude auf dem Gelände der Kläranlage in Oberndorf, in dem die wichtigen Tests der Qualität des Abwassers gemacht werden, ist in die Jahre gekommen. Die Notwendigkeit eines Neubaus ist gegeben, wurde den Stadträten schon im Februar vorgestellt.
Jetzt war im Umweltausschuss die konkrete Planung und Kostenschätzung durch das beauftragte Nürnberger Ingenieurbüro Thema. Das schätzt die Kosten inklusive Mehrwertsteuer und Nebenkosten auf 5,75 Millionen Euro. Dazu kommen gut 400 000 Euro für die Einrichtung des zweistöckigen, nicht unterkellerten Gebäudes. Allerdings braucht es keine neuen teuren Labor-Gerätschaften, die werden aus dem alten Gebäude umgezogen.
Gebaut werden soll ab Mitte nächsten Jahres, wenn der Bauantrag genehmigt und die Ausschreibung erledigt ist. Einzug ist für Ende 2022 geplant. Das neue Gebäude wird südlich der Zufahrtsstraße gegenüber dem bestehenden Gebäude als zweigeschossige Flachdach-Konstruktion gebaut. Im Erdgeschoss sind die Laborräume, das Treppenhaus ist zentral in der Mitte. Im Obergeschoss des barrierefreien Hauses mit Aufzug sind Büros sowie Sozial-, Umkleide- und Sanitärräume. Das Dach wird begrünt und bekommt eine Photovoltaik-Anlage, die bis zu 23 000 Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr produziert, der in der Kläranlage verbraucht bzw. in Wärme umgewandelt wird.
Geprüft wurde auch, ob die Produktion von Wasserstoff und der Betrieb eines Blockheizkraftwerkes sinnvoll wären. Umweltreferent Jan von Lackum betonte, man habe auch ein gutes Angebot vorliegen gehabt, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass es am wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten sei, weiter die vorhandene CO2-neutrale Energie des Klärgases zu nutzen. Die vorhandene Anlagentechnik kann problemlos genutzt werden.
Klimaschutzkonzept: Wie kann man Fördermittel der Stadt bekannter machen?
Weiteres Thema im Umweltausschuss war das Klimaschutzkonzept der Stadt und die Maßnahmen für kommendes Jahr sowie der Controllingbericht. Johannes Petersen (SPD) fragte nach, was man tue, um mehr Bürger über die verschiedenen städtischen Förderprogramme zu informieren.
Jan von Lackum gestand zu, dass dies für die Verwaltung nicht einfach sei. Natürlich wünsche er sich, dass gerade die Förderprogramme in Sachen Klimaschutz "vehement" in Anspruch genommen würden. Bis auf das Zisternenprogramm könne davon aber keine Rede sein. Deswegen sei Öffentlichkeitsarbeit wichtig, ob an einem Stand bei der Ufra, mit Flyern, in sozialen Medien oder über die Presse. Außerdem wolle man noch intensiver Energieberater und ausführende Firmen informieren.
Der Punkt sei der direkte Bürgerkontakt zu einem Zeitpunkt, wo man sich noch überlege, ob man umbauen solle. Die Verwaltung wisse, dass wie in anderen Städten auch die älteren Hausbesitzer meist keine Sanierungen mehr machen, das geschehe meist erst, wenn die Häuser verkauft werden. Diesen Bürgern müsse man die Förderprogramme zeigen. Auf der Internetseite der Stadt seien die städtischen Förderprogramme abgebildet, nicht die des Bundes oder des Freistaates, erklärte von Lackum auf Nachfrage von Adi Schön (Freie Wähler). Reginhard von Hirschhausen (Grüne) warb dafür, die Contracting-Modelle bei Photovoltaik-Anlagen der Stadtwerke bekannter zu machen, denn das könnten auch Hausbesitzer im Rentenalter nutzen, ohne selbst investieren zu müssen.