In einer kleinen Feierstunde wurde die neue Vollburghalle in Michelau kirchlich gesegnet. Bürgermeister Michael Wolf begrüßte die anwesenden Gemeinderäte, Pfarrer Günter Höfler und die Mitglieder des Hallen-Gremiums. Eine "richtige" Einweihungsfeier wird nachgeholt, sobald es die Corona-Bestimmungen zulassen.
Eine kleine Zeitreise unternahm der langjährige Gemeinderat Otmar Raab. Mitte der 1980er-Jahre kam bereits der Gedanke auf, dass Michelau eine Veranstaltungshalle braucht. Die Halle sollte im Bereich des neuen Friedhofs entstehen. Da sich dieses Projekt nicht durchsetzen ließ, wurde beschlossen, die alte Schule abzureißen und ein neues Rathaus zu bauen. Im Anschluss sollte die Veranstaltungshalle entstehen.
Das Thema Veranstaltungshalle war seit diesem Zeitpunkt ein regelmäßiger Tagesordnungspunkt bei den Gemeinderatssitzungen. Ein Mehrheitsbeschluss für eine Halle konnte bis 2015 nicht gefasst werden. Es folgten die Pläne, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Auch fand ein Informationsabend für die Bürgerinnen und Bürger statt. Dabei stellte sich heraus, dass die Bevölkerung mit dem Standort am Rathaus Bedenken hatte und ein Ausschank im Rathaus unzweckmäßig ist.
2016 entstand ein Ausschuss für den Bau der neuen Halle. Bis 2017 wurden sieben verschiedene Hallenkonzepte ausgearbeitet und in allen Variationen diskutiert. Am 20. Januar 2017 fand die erste Planungsbesprechung mit dem Architekturbüro Rudloff, Wild & Partner (RWP) statt, das auch für die Baueingabeplanung beauftragt wurde. Im Februar 2017 wurde von RWP ein Planungskonzept mit Animation der Gemeinde vorgestellt. Der anschließende Gemeinderatsbeschluss war die "Geburtsstunde" der neuen Veranstaltungshalle an der Schule.
Es folgten Förderanträge und Baugenehmigungen. Im Januar 2019 begannen die Planungen der verschiedenen Gewerke mit den ersten Ausschreibungen. Ende Juli 2019 konnte mit dem Rohbau begonnen werden. Die Halle sollte bis zum geplanten Musikerfest im Mai 2020 fertiggestellt sein. Die Corona-Pandemie sorgte ab 18. März 2020 jedoch für einen schwierigen Ablauf des Baus. Mit einem stark verringerten Arbeitseinsatz unter Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen wurde die Halle fertiggestellt.
Danach wurde ein Hallen-Gremium gegründet, das sich um die Halle kümmern soll. Im Gemeindeblatt wurden die Bürger aufgefordert, Vorschläge für die Namensfindung an die Gemeinde zu senden. Es ging leider nur ein Vorschlag ein: "Vollburghalle", der dann einstimmig festgelegt wurde.
Neben den Baufirmen wurden viele Arbeitsstunden von freiwilligen Helfern erbracht. Auch die örtlichen Vereine waren immer zur Stelle, wenn es darum ging, Eigenleistung zu erbringen. Der Bauhof stand immer in Absprache mit dem Bauleiter Otmar Raab. Nicht vergessen werden dürfen diejenigen, die das Projekt angestoßen haben: Siegfried Ständecke und die Gemeinderäte haben sich über Jahre Gedanken gemacht, was die beste Lösung sei.
Pfarrer Günter Höfler sprach einige Gebete und segnete die neue Halle. Mit einem gemütlichen Beisammensein endete die Segnung der Vollburghalle.