"Ich hätte nie gedacht, dass es in Schweinfurt so viele Bedürftige gibt", sagt Irena, die als ehrenamtliche Kraft der Kindertafel an der Ausgabe der Suppenküche arbeitet. Manche brächten eigenes Geschirr mit oder kleine Töpfe, um für die Familie und die Kinder daheim etwas mitzunehmen. Auch Udo Geyer, Gastronom aus Euerbach, sei mit viel Herzblut dabei; täglich kocht er aus frischen Zutaten Suppen, backt Brötchen und liefert immer montags bis freitags um kurz vor 11 Uhr das warme Essen an die Ausgabestelle der Suppenküche in der Friedrichstraße 8.
Am 16. Februar startete die Aktion Suppenküche der Schweinfurter Kindertafel und war zunächst bis zum 16. März befristet. Die Resonanz sei aber dermaßen gut gewesen, dass das Projekt bis zum 31. März fortgeführt werden wird, wie Stefan Labus, Vorsitzender der Schweinfurter Kindertafel, in einem Presseschreiben erläutert.
Der riesige Suppentopf ist oft schon vor Ende der Ausgabe leer
Zudem werde im Vorstand derzeit darüber nachgedacht, das Projekt auch zukünftig anzubieten. Seit dem Start kämen täglich durchschnittlich 30 Essensabholer. An manchen Tagen sei der riesige Topf schon eine halbe Stunde vor Ende der Essensausgabe leer. Die "Kunden" seien ältere Mitbürger, Obdachlose, Nichtsesshafte, Hartz-IV-Empfänger, Familien, Alleinerziehende und Personen, die selber nicht kochen können, so Labus weiter. Bedarf und Not seien groß. Willkommen seien alle Menschen – die kostenlose Suppe, Brötchen und Getränk erhalte man ohne irgendeinen Bedürftigkeitsnachweis.
Mittlerweile habe das Projekt Suppenküche immer mehr Wellen geschlagen: So gingen Geldspenden ein, außerdem habe sich das Ristorante Vicinoteca mit Inhaberin Lilia Junghänel mit einer essbaren Spende beteiligt: 30 Portionen einer italienischen Gemüsesuppe wurden der Suppenküche zur Verfügung gestellt. Und auch die Leitung der Alfons-Goppel-Schule habe sich bei Stefan Labus gemeldet. "Schüler und Schulleitung möchten uns ebenfalls unterstützen und kochen und backen 30 Portionen für einen Ausgabetag", so Labus weiter.
Zusammenarbeit mit festen, regionalen Partnern
Finanziert wird die Aktion von der Schweinfurter Kindertafel, die mit Udo Geyer einen engagierten Caterer gefunden habe. Außerdem arbeitet die Kindertafel seit zwölf Jahren mit festen Partnern zusammen wie den Metzgereien Feiler, Michel, Uehlein, Bäcker Russ und Höreder Beck sowie Feinkost Walter aus Kitzingen. Seit neuestem gebe es eine Kooperation mit SoLaWi Schweinfurt, die die Kindertafel mit dem täglichen Bedarf an Rohkost für die Schulpäckchen versorgen. In Ernährungsfragen unterstütze außerdem die AOK Bayern, wie es abschließend in der Pressemitteilung heißt.