Der Kindergarten in Vasbühl wird umgebaut und saniert. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig bei der jüngsten Sitzung. Aktuell werden laut Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl in der Einrichtung zehn Kleinkinder unter drei Jahren und zwölf Regelkinder gemeinsam betreut, was im Rahmen einer alten Betriebserlaubnis geduldet wird. Künftig soll die Einrichtung einer Kleinkindgruppe mit zwölf Plätzen sowie einer Regelgruppe für 25 Kinder Platz bieten.
Im Februar hatte der Gemeinderat das Architekturbüro Gerber beauftragt, für das Kindergartengebäude einen Sanierungsvorschlag zu erarbeiten und Fördermöglichkeiten abzuklären. Eine Überprüfung hatte gezeigt, dass das gemeindeeigene Objekt große Mängel aufweist und insgesamt sanierungsbedürftig ist. Auslöser für die Überprüfung war wiederum ein von der Kindergartenleitung gemeldeter Sanierungsbedarf, unter anderem bei der Sanitäreinrichtung.
Um den Kindergarten, den die Kinder aus Vasbühl und Eckartshausen besuchen, baulich fit zu machen und an heutige Einrichtungsstandards anzupassen, ist eine Generalsanierung mit weitreichenden Umbauten notwendig, machte Architekt Benedikt Gerber in der Gemeinderatssitzung mit Verweis auf die bestehenden Mängel deutlich. Derzeit ist ein pädagogisches Arbeiten aufgrund der räumlichen Gegebenheiten sehr erschwert. Mehrzweckraum, Wickelraum und eine Möglichkeit zum Abstellen von Kinderwägen gibt es nicht. Der Eingangsbereich ist sehr klein, die Räume sind dunkel und wegen fehlenden Schallschutzes sehr laut. Auch sind das Gebäude nicht barrierefrei und der Brandschutz nicht aktuell.
Die Sanierungsplanung sieht auf der Straßenseite einen Anbau mit Windfang, neuem Eingangsbereich, Abstellbereich für Kinderwägen, Treppe und Behinderten-WC vor. Das neue Raumkonzept für das Gebäude sieht einen großen Spielflur, einen Kleinkindbereich, ein Gruppenraum sowie Intensivraum, Schlafraum und Wickelraum vor. Das Dach soll erneuert und ein Mehrzweckraum geschaffen werden. Die bereits im Dach untergebrachten Personal- und Leitungsräume sowie eine Küche werden neu konzipiert.
Außerdem sieht die Planung eine energetische Sanierung, den Bau eines zweiten Rettungswegs und die Erneuerung sämtlicher Haustechnik vor. Wegen dem frühen Planungsstadium habe er bei der Kostenschätzung alle Eventualitäten einfließen lassen um spätere Überraschungen auszuschließen, so der Architekt. Er kalkuliert mit gut 1,2 Millionen Euro Gesamtkosten für Sanierung und Umbau. Ein Neubau käme rund 150 000 Euro teurer. Würde nur die für den weiteren Betrieb unerlässliche Sanierung der Sanitäranlagen und eine Verbesserung des Schallschutzes gemacht, fielen Kosten von maximal 50 000 Euro an.
Das Sanierungskonzept ist laut Gerber bereits fördertechnisch mit der Regierung von Unterfranken und dem Landratsamt abgestimmt. Bei einer möglichen Förderung von circa 890 000 Euro sowie einem möglichen Beitrag von 25 000 Euro seitens der Kirchenstiftung müsste die Gemeinde noch 290 000 Euro finanzieren, so die vorläufigen Zahlen.
Nichts machen und irgendwann schließen sei wegen des starken Bedarfs bei Krippenplätzen keine Lösung, sagte Baumgartl. Für einen Neubau gäbe es keine Flächen, stellte sie auf Nachfrage fest. Und beim jetzigen Standort stehe einem Neubau die viel zu kleine Außenfläche einer Genehmigung entgegen.
Der Rat stimmte der vorgestellten Planung für Umbau und Sanierung zu und beauftragte das Architekturbüro Gerber mit der weiteren Umsetzung. Für den Sanierungszeitraum, der mit knapp einem Jahr veranschlagt wird, muss für den Kindergartenbetrieb eine räumliche Zwischenlösung im Ort gefunden werden, sagte Baumgartl.