
Etwa 20 Kinder spielen fröhlich in "ihrem" Kinderhaus "St. Regiswind". Plötzlich sind von außen die Warnsignale der Rauchmelder zu hören. Kurze Zeit später sieht man die Verantwortlichen, wie sie Kinder ins Freie und damit in Sicherheit bringen. Die Sirenen heulen kurze Zeit später in der Stadt auf, viele Feuerwehrfahrzeuge rücken an.
Am Samstag Nachmittag fand eine Großübung der Stützpunktwehr Gerolzhofen statt. Und um eine vielbeachtete, denn Kinder und Eltern waren vorab informiert worden, dabei zuzusehen. Und das nutzen viele Menschen.
"Der Sinn und Zweck dieser Übung", so Beobachter und stellvertretender Kommandant Michael Mößlein, lag darin, "eine zügige und geordnete Rettung über die Fluchtwege ins Freie zu proben". "Im Kinderhaus gibt es definierte Flucht-und Rettungswege", sagte Mößlein.
Einsatzleiter und Kommandant Martin Zink hatte etwa 60 Einsatzkräfte vor Ort, die sich um Brandbekämpfung und Menschenrettung kümmerten. So wurde eine angenommen bewusstlose Person an den Rettungsdienst in Person der Gerolzhöfer Bereitschaftsmitglieder Thilo Heinkel und Laura Golinske übergeben.

Atemschutzgeräteträger bahnten sich derweil einen Weg ins Gebäude, ein Hochleistungsventilator kam zum Einsatz, viele Schläuche wurden ausgerollt. Bürgermeister Thorsten Wozniak lobte vor Ort die Auswahl des Übungsobjekts. Seiner Ansicht nach waren die Feuerwehrkameraden und Kameradinnen anhand der vielen Zuschauer "schon stark unter Beobachtung". "Unsere Feuerwehr ist das Highlight des Ehrenamts", zollte er den Einsatzkräften, unter anderem auch Mitgliedern der Jugendfeuerwehr "großen Respekt für ihre Bereitschaft, immer zu helfen".
Überlegtes und zielgerichtetes Handeln war jederzeit erkennbar
Unter den wachsamen Augen von Kreibrandmeister Oliver Lutz und Kreisbrandinspektor Florian Zippel zeigten die Floriansjünger wie viel Arbeit in einer solchen Großübung steckt. Ehrenkreisbrandinspektor Gottfried Schemm, der mit Tochter und Enkel vor Ort war, war es in seiner aktiven Zeit wichtig, "dem reellen Einsatzgeschehen bei Übungen so nah wie möglich zu kommen". Er attestierte den Aktiven, "dass überlegtes und zielgerichtetes Handeln jederzeit erkennbar war".

Auch Beamte der Polizeiinspektion Gerolzhofen machten sich vor Ort ein Bild über die Großübung. Kirchenpfleger Hubert Zinkl, vom Träger der katholischen Kirchenstiftung, ist es wichtig, dass "Abläufe verinnerlicht werden". Dies müsse "geübt werden, besonders weil immer wieder neue Kinder ins Haus kommen", so Zinkl. Für Sabine Klein, Leiterin des Kinderhaus, ist es besonders wichtig, bei solchen Übungen zu sehen "wo wir nachbessern müssen".
Im Ernstfall wären die Eltern über eine App informiert worden. Interessant am Rande: Eine Unterkunft zur Überbrückung bis alle geholt werden können, "würde im nahegelegenen Wohnstift Steigerwald möglich sein", macht Zinkl deutlich. Nach der Übung gab es noch eine kurze Besprechung vor Ort.