zurück
Unterspiesheim
Kindergarten feiert seinen Namenspatron St. Sebastian
Aufmerksam hören die Kinder zu, als ihnen Pfarrer Amrehn die Lebensgeschichte des Patrons 'ihres' Kindergartens, des Heiligen Sebastian erzählt. Rechts im Bild Miriam Hetzel aus dem Team des Kindergartens, die die Lieder der Kinder mit ihrer Gitarre begleitet.
Foto: Erhard Scholl | Aufmerksam hören die Kinder zu, als ihnen Pfarrer Amrehn die Lebensgeschichte des Patrons "ihres" Kindergartens, des Heiligen Sebastian erzählt.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 29.01.2023 03:03 Uhr

Vor 70 Jahren, im Jahr 1953, wurde die Pfarrei Unterspiesheim mit Oberspiesheim gegründet - ein Grund, diesen runden Geburtstag zu feiern.

Begonnen wurde das Jubiläumsjahr mit dem "Dreikönigsritt". Drei Könige. Drei Reiterinnen starteten, begleitet von vielen Gläubigen am neuen Gebäude des St. Sebastian-Kindergartens Unterspiesheim und zogen durch die Hauptstraße von Unterspiesheim, begleitet von dem Gesang der Gläubigen und den Klängen der Blaskapelle Spiesheim. 

Der nächste Punkt im Jubiläums-Festtagskalender war die Namenstagsfeier der Kindertagesstätte St. Sebastian am Namenstag des Schutzpatrons des Kindergartens.

Die Kinder der Mäuse- und Bärengruppe versammelten sich zur Feier im Gemeinschaftsraum des neuen Kindergartengebäudes. Pfarrer Thomas Amrehn lenkte die Aufmerksamkeit der Kinder zunächst auf ihre Hände. Viele konnten mit ihm das Gedicht aufsagen: "Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen". Die Hände sind wichtig für uns alle, mit der rechten Hand macht man das Kreuzzeichen. Sie wussten auch, dass "ihr" Kindergarten, das Haus, in dem sie spielen, sich freuen, aber auch manchmal streiten, dem heiligen Sebastian geweiht ist, und riefen dem Pfarrer spontan zu, wer von ihren Freunden oder Angehörigen Sebastian heißt. Der Seelsorger fragte die Kinder auch nach ihrem Namen, den sie dann laut sagen durften. Das Lied "Ich trage einen Namen" machte darauf aufmerksam, dass Gott alle Menschen "bei ihrem Namen kennt". Miriam Hetzel begleitete den Gesang der Kinder auf ihrer Gitarre.

Dann erzählte der Priester die Lebensgeschichte des Heiligen Sebastian. Sebastian war Elitesoldat zur Zeit des Kaisers Diokletian, der von 284 bis 305 römischer Kaiser war. Weil er, selbst Christ geworden, sich geweigert hatte, unschuldige Menschen - Christen - zu erschießen, sei er im Jahr 208 selbst erschossen worden.

Jedes Kind erhielt ein Freundschaftsband zur Erinnerung an den Heiligen Sebastian. Günter Riedmann hatte die Fahne des Heiligen Sebastian aus der Kirche mitgebracht, sie zeigt den Heiligen mit den Pfeilen - als Erinnerung an seinen Tod, den er für seinen Glauben an Christus erlitten hat.

Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)

Alle bezeichnen sich mit dem Zeichen des Kreuzes. Rechts im Bild Miriam Hetzel, die die Lieder mit ihrer Gitarre begleitete.
Foto: Erhard Scholl | Alle bezeichnen sich mit dem Zeichen des Kreuzes. Rechts im Bild Miriam Hetzel, die die Lieder mit ihrer Gitarre begleitete.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Unterspiesheim
Pressemitteilung
Blaskapelle Theilheim
Diokletian
Geburtstage
Jesus Christus
Lied als Musikgattung
Pfarreien
Unterspiesheim
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • erhard.scholl@web.de
    Noch ein Nachtrag zu meinem Kommentar von eben - die Gesetzeslage laut Kinder-und Jugendhilfegesetz zur Zusammenarbeit von Trägern der Jugendhilfe:

    § 4 SGB VIII Zusammenarbeit der öffentlichen Jugendhilfe mit der freien Jugendhilfe
    (1) Die öffentliche Jugendhilfe soll mit der freien Jugendhilfe zum Wohl junger Menschen und ihrer Familien partnerschaftlich zusammenarbeiten. Sie hat dabei die Selbständigkeit der freien Jugendhilfe in Zielsetzung und Durchführung ihrer Aufgaben sowie in der Gestaltung ihrer Organisationsstruktur zu achten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • erhard.scholl@web.de
    ich wünsche mir Rücksicht auf meine religiöse Haltung und Einstellung. Den Gekreuzigten als "einen am Kreuz gefolterten Kadaver" zu bezeichnen, lässt diese Toleranz aus meiner Sicht vermissen.
    Kindern die Information über Unrecht und Gewalt vorzuenthalten, ist aus meiner Sicht kein pädagogisch sinnvolles Konzept, denn Gewalt und Brutalität sind leider Teil unserer Wirklichkeit. Das Beispiel Sebastians kann dazu beitragen, sich nach Kräften gegen Gewalt und Unrecht zu wehren. Das war auch der zentrale Punkt der Ansprache von Pfarrer Amrehn an die Kinder. Die Kinder als "abgestumpft" gegen Gewalt zu beschreiben, entspricht auch nicht der Realität in diesem Gottesdienst, denn die Kinder waren erkennbar betroffen von der Erzählung der Lebensgeschichte des Heiligen Sebastian.
    Wissenschaftstheoretisch ist es längst überholt, Wirklichkeit allein mit wissenschaftlichen Beweisen erfassen zu wollen. Große Naturwissenschaftler wissen, dass es Wirklichkeit jenseits der Naturwissenschaften gibt
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • engert.andreas@gmx.de
    Sehr geehrter Herr Scholl,
    auch wenn ich die Gewandung für den Kindergarten etwas seltsam finde, würde ich empfehlen, sich nicht aufzuregen!
    Ein Kommentator, der einen menschlichen Leichnam einen "Kadaver" nennt, zeigt schon durch seine Wortwahl, dass man ihn nicht ernst nehmen kann! Da fehlt jeder Anstand und jedwede - wie hat er es genannt: Ethik! Und dabei ist es vollkommen egal, ob ich im Gekreuzigten mehr sehe, als einen Leichnam - wer Tote so bezeichnet, hat sich selbst disqualifiziert!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Rezipient
    Ja, Herr Scholl, den Begriff „Kadaver“ (aus dem lateinischen: gefallener Körper) habe ich vielleicht zu provokant verwendet; wollte aber nicht beleidigen, sondern mit einem inhaltlich ja doch treffenden Ausdruck, Bewusstsein für diese absurde öffentliche Darstellung von Gewalt wecken.
    Im Gegensatz zu Ihnen denke ich nicht, dass es pädagogisch sinnvoll ist, Kindergartenkinder (oder auch sonst alle Menschen) mit solchen Bildern zu konfrontieren. In anderen Kontexten halten wir vor allem kleine Kinder von Gewaltdarstellungen zu recht fern.

    Eigentlich aber wollte ich auf das Problem hinweisen, dass gerade im ländlichen Raum, oft alternativlos, in Kindergärten kirchliche Träger Einfluss auf das pädagogische Konzept der Kindergärten haben - in unserem (zumindest verfassungsmäßig) weltanschaulich neutralen Staat. An dieser Stelle würde ich mir Rücksicht wünschen.

    Religiöse Erziehung darf gerne außerhalb von öffentlichen Einrichtungen (Kiga, Schule, Jugendzentren, …) stattfinden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • erhard.scholl@web.de
    ich denke, es kommt darauf an, wie man Kindern das Thema "Gewalt" nahebringt: darüber zu informieren, dass es Gewalt gibt, und dass auch Gewalt ausgeübt wurde und wird, ist ein Beitrag den Kindern den Bezug zur Realität in der Welt nicht zu verwehren. Die Religion ist ein Teil der Lebensrealität. In den Kindergärten wird keine religiöse Indoktrination betrieben, es besteht Offenheit auch für andere Weltanschauungen. Und eine Weltanschauung ohne Religionsbezug ist auch eine Weltanschauung. Wichtig ist es, die Kinder nicht mit Drohbotschaften einzuschüchtern, wie dies früher leider oft durch Kirchenvertreter geschah. Aber die Botschaft, von Gott so gewünscht zu sein, wie man ist, kann Entwicklung fördern, kann Kindern Mut machen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Rezipient
    Mir ist bewusst, dass es in unserer Gegend nichts ungewöhnliches ist; aber mit ein wenig Distanz erscheinen diese Rituale sehr skurril.
    Ein Mann im Kleid und Umhang erzählt kleinen Kindern, dass ein transzendentes Wesen (für das es keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis gibt) ihren Namen kennt und zeigt ihnen Bilder eines mit Pfeilen durchbohrten Mannes. Aber die Kinder sind bereits abgestumpft dieser Brutalität gegenüber, da überall in Häusern und der Flur lebensechte Darstellungen eines am Kreuz gefolterten menschlichen Kadavers gezeigt werden.

    Vielleicht sollten wir als aufgeklärte Gesellschaft genau überlegen, wem wir die Trägerschaft von Kindergärten (und somit den Zugriff auf die emotionale und intellektuelle Entwicklung unserer Kinder) zugestehen, die zum allergrößten Teil von der säkularen Gemeinschaft finanziert werden.

    Ethik statt Tradition.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten