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Schonungen
Kinder für die Natur sensibilisiert
Mit "Guckfernrohren" lassen sich Spechthöhlen in der Waldabteilung "Hegholz" entdecken. Mit im Bild Thomas Helmschrott.
Foto: Rita Steger-Frühwacht | Mit "Guckfernrohren" lassen sich Spechthöhlen in der Waldabteilung "Hegholz" entdecken. Mit im Bild Thomas Helmschrott.
Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 11.09.2020 02:10 Uhr

"Komm mit uns und lerne die Wälder unserer Heimat von einer ganz neuen Seite kennen." Dazu lud die Siedlervereinigung Schonungen 15 Kinder bei ihrer Ferienspaßaktion laut Programmheft ein. Rasch war wie jedes Jahr die Teilnehmerliste für diene Veranstaltung voll. Zweiter Bürgermeister und Jugendbeauftragter der Gemeinde Jürgen Geist hieß die Kinder willkommen und freute sich, dass die Siedlervereinigung einen Nachmittag anbot, "bei dem die Kinder für die Natur sensibilisiert werden".

Von der Siedlerhalle in der Waldstraße ging es in die dem Dorf nahe gelegene Waldabteilung "Hegholz". Thomas Helmschrott, der Leiter des gemeindlichen Forstbetriebs, betreute fachlich den Ferienspaß und hatte drei Stationen auf dem hier angelegten Naturlehrpfad als Haltepunkte für die Gruppe ausgewählt.

Wie können Lebensräume für seltene heimische Insektenarten gefördert werden? Dies beantwortete Thomas Helmschrott an der ersten Station in einem Areal mit einigen Totholzbäumen. "Ihr hört doch manchmal den Specht klopfen", und einige Kinder nickten zustimmend. Da suche er unter der Rinde nach Insekten, die oftmals den Bäumen Schaden zufügten, so Helmschrott weiter. Aber im Wald müssten für diesen Vogel auch abgestorbene Bäume stehen, wo er seine Höhle bauen könne. Die Kinder erfuhren von ihm, dass vor allem die drei Spechtarten – Grünspecht, Schwarzspecht und Buntspecht - in unserer Region leben. Mit einem "Guckfernrohr" konnten die Kinder in den Totholzbäumen zu den Eingängen der Spechthöhlen aufschauen.

Da in laubholzreichen Beständen des Mittelwaldes besonders an alten noch lebenden oder schon abgestorbenen Bäumen oft Mulmhöhlen zu finden sind, war bei diesem Waldspaziergang ein Halt an einem solchen Baum. Seltene heimische Insekten wie Eremit oder Hirschkäfer sind auf diese meist auf etwa zehn bis 20 Zentimeter große Ansammlung von abgestorbenem Holz im und am Baum angewiesen, erklärte Helmschrott den Kindern.

Am dritten Haltepunkt in der Nähe des Waldkindergartens wurden die Kinder dann durch das Pflanzen von kleinen Setzlingen konkret in den Erhalt unserer Wälder eingebunden. Mitarbeiter des gemeindlichen Forstbetriebs hatten junge Elsbeeren im Gemeindewald als Setzlinge gewonnen. Thomas Helmschrott erklärte den Kindern, dass hier große Fichtenbäume standen, die durch einen Schädling, den Borkenkäfer, zum Absterben gebracht wurden. Die Elsbeere, die sie mit Hilfe der Forstarbeiter nun in die Erde pflanzten, sei eine Baumart, die auch in wärmeren und trockeneren Jahren in den Wäldern unserer Heimat gut wachsen könne.

"Wir sehen das Angebot für den Ferienspaß als eine Möglichkeit den Kindern die Besonderheiten unserer Wälder zu erklären und das Zusammenspiel von Wald Wasser, Energie in der Natur aufzuzeigen", betonte der Vorsitzende Dietmar Güthlein. 

Infos zu dem Naturlehrpfad im Schonunger Wald, Abteilung "Hegholz", beim Bauhof der Gemeinde, Tel.. (09721) 58383.

 
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