Eine kindgerechte Gartengestaltung, kreative Beschäftigung mit Naturmaterialien und mit allen Sinnen arbeiten – das waren die Inhalte der ersten Gartenwerkstatt des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege in Bergrheinfeld. Ziel der Veranstaltung war es, Motivation zum Gärtnern mit Kindern zu wecken, Erfahrungen auszutauschen und miteinander tätig zu werden.
Der Kreisverband hatte mit dieser Veranstaltung vor allem die Schulgärten und die Gärten in den Kitas im Blick. „Die Kinder- und Jugendgruppen in den Ortsvereinen werden aber genauso unterstützt wie die Menschen, die Kinder neugierig auf das Gärtnern machen“, sagte Kreisvorsitzender Frank Bauer.
Brigitte Goss, Kreisfachberaterin im Landratsamt Schweinfurt, referierte zum Thema „Der Schulgarten klassisch und der Schulgarten mal anders“. Man dürfe den Kindern nicht alles vorgeben, einiges müssten die Kinder auch selbst entwickeln. Als Beispiel nannte Goss die Kräuterschnecke. Diese könnten Kinder mit Steinen und Erde selbst bauen.
„Naturerkundung ist ein ganz wichtiger Teil des Schulgartens“, sagte Goss. Dazu gehöre vor allem der Boden als dessen wichtigster Bestandteil. Dies müsse man den Kindern vermitteln. Symbol für den Boden sei der Regenwurm. Mit Hilfe eines selbst gebauten Glaskastens könnten die Kinder das Leben im Boden beobachten und dabei verstehen lernen, dass man guten Boden auch riechen kann.
Weil in Deutschland täglich bis zu 70 Hektar Boden versiegelt werden, sei es besonders wichtig, den Kindern dessen Bedeutung für den Menschen zu vermitteln, appellierte Goss an die Gartenfreunde.
Pflanzen für Wildbienen, verschiedene Arten von Beeten und der richtige Bau von Bienenhotels waren weitere Inhalte der Gartenwerkstatt. Eine Nisthilfen für Insekten könnte beispielsweise abgelagertes Holz sein. Wichtige Bienenpflanzen seien der Natternkopf oder die Königskerze. Anhand von Beispielen zeigte Goss, wie diese Vorschläge in Schulgärten leicht zu verwirklichen sind.
Angela Merz, Ganztagesbetreuerin an der Wilhelm-Sattler-Realschule in Schweinfurt, stellte ihren Schulgarten vor. Das Thema „Natürlich färben mit Pflanzen, Stoff, Papier oder Eierschalen“ bildete den Abschluss der Gartenwerkstatt.
„Wir wollen Ideen weitergeben“, sagte Ursula Büttner von der Geschäftsstelle des Kreisverbandes. Bei der Beschäftigung im Schulgarten könnten soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Ausdauer und Toleranz gefördert werden. Außerdem beobachteten die Schüler Tiere und Pflanzen im Jahreslauf, erhielten gärtnerisches Grundwissen und erfahren so wichtige ökologische Zusammenhänge.
Das Engagement für den Schulgarten möchte der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege mit seinem diesjährigen Wettbewerb „Der Schulgarten summt!“ nachhaltig fördern. Jede teilnehmende Schule erhält dafür ein Startkapital von 100 Euro.