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SCHWEINFURT
Kinder an Natur heranführen
Die Bedeutung von Schulgärten war Thema in der Jahresversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege. Unser Foto zeigt Schüler im Schulgarten Bergrheinfeld.
Foto: Archiv Horst Fröhling | Die Bedeutung von Schulgärten war Thema in der Jahresversammlung des Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege. Unser Foto zeigt Schüler im Schulgarten Bergrheinfeld.
Ursula Lux
Ursula Lux
 |  aktualisiert: 15.03.2017 03:33 Uhr

Schon der persische König Kyrios soll im 6. Jahrhundert vor Christus Lehrgärten angelegt haben, um Schüler im Obst- und Gartenbau unterweisen zu lassen. Damals war die Geschichte mit dem Gießen während der Ferien wohl noch kein Problem, heute aber schon. Deshalb hat sich der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege, die „Bewässerung der Schulgärten“ als Hauptthema seiner Jahreshauptversammlung gewählt.

Der Leiter des Gartenbauzentrums Bayern Nord, Nikolai Kendzia, nahm sich des Themas an. Wobei er erst einen Blick auf die Entstehung und auch den Sinn von Schulgärten warf.

Im Mittelalter waren es vor allem die Klöster, die Gartenkulturen pflegten und mehr und mehr den Heilkräutergarten in den Fokus rückten. Mit Johann Amos Comenius kam es dann im 17. Jahrhundert zu den ersten Schulgärten.

Bis heute sollen sie Kindern Wissen über Gartenbau und Landwirtschaft sowie über Natur und Umwelt vermitteln. Um einen solchen Schulgarten aber zu erhalten, braucht es mehr als nur einen begeisterten Lehrer, mahnt Kendzia. Kooperationen seien nötig. Lehrer, Elterninitiativen, eventuell die Kommune und auch die Gartenbauvereine sollten hierbei mithelfen. Verantwortliche müssen benannt und die nötigen Voraussetzungen, wie beispielsweise Geräteschuppen und Wasseranschlüsse, geschaffen werden.

Bei Anbauplan und Pflanzenauswahl sollte man die Fachkompetenz von Gärtnereien, Gartenbauvereinen und der Kreisfachberater einholen.

Gerade um die Ferienzeiten zu überbrücken, sei heutzutage oft ein gutes Bewässrungssystem unabdingbar, erklärte Kendzia. Junge Eltern wollten sich in ihrer Freizeit nicht mehr in den Schulgarten stellen, um zu gießen. Vor allem Rasen, Kübelpflanzen und Gemüse aber bräuchten viel Wasser. Für große Flächen empfahl er Beregnungsanlagen, gesteuert von Zeitschaltuhren, oder „die Luxusvariante mit Bewässerungscomputer am Wasserhahn“. Tropfensysteme hätten den Vorteil, dass sie wesentlich weniger Wasserdruck benötigen, seien aber für Schulgärten nicht so geeignet.

Kendzia sprach sich für die Nutzung von Regenwasser aus. Jede automatische Bewässerung sollte an eine Regentonne angeschlossen werden.

Der Vorsitzende des Kreisverbandes, Frank Bauer, informierte, dass der Kreisverband heuer 10 000 Euro für Bewässerungsanlagen von Gärten in Kindergärten und Schulen bereitgestellt habe. Als Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Kreisverbands in diesem Jahr nannte er den Vortrag von Professor Heiko Paeth am 3. Mai in der Kulturhalle von Grafenrheinfeld über den Klimawandel. An den Pfingstfeiertagen werden wieder die „Gartenträume“ stattfinden. Der Tag der offenen Gartentür wird diesmal in der Gemeinde Dittelbrunn ausgerichtet.

Schriftführerin Isabella Schirmer gab Tipps zur Vereinsbesteuerung und Kassenführung, bevor Kreisfachberaterin Brigitte Goss auf eine neue Gefahr beim heimischen Obst hinwies, die Kirschessigfliege. Sie schädigt das reifende Obst von Kirschen, Himbeeren, Brombeeren, Holunder und anderen Früchten. Da sie sich in rasantem Tempo vermehrt, ist sie mit den mit heutigen Insektiziden schwer bekämpfbar.

Goss empfahl, weit vor der Fruchtreife Erdflohnetze über die Bäume und Sträucher zu spannen. Eine weitere Möglichkeit sei das Aufhängen von Fallen mit Rotwein, Apfelessig und einem geruchsneutralen Spülmittel. Eine Füllhöhe von bis zu drei Zentimetern genüge. Es gibt aber auch Früchte, die die Kirschessigfliege nicht mag, dazu zählen frühe Himbeeren, die Brombeersorte „Asterina“, die Kiwibeeren und die Tafeltrauben „Boskoop Glorie“.

Der Leiter des Gartenbauzentrums Bayern Nord, Nikolai Kendzia, referierte über Schulgärten.
Foto: Ursula Lux | Der Leiter des Gartenbauzentrums Bayern Nord, Nikolai Kendzia, referierte über Schulgärten.
 
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