Anfang der 1980er Jahre erlebte die "Kerm" (Kirchweih) in Dingolshausen, unter anderem durch das Engagement der beiden leider schon verstorbenen Bürger Karl Bauer und Heinz Krahn, eine Wiederkehr. Denn auch in früheren Zeiten gab es diesen Brauch schon. Heute stehen die beiden Organisatoren der Kirchweihburschen, Marc Funk und Marvin Trützschler von Falkenstein an der Spitze und haben viel zu tun.
Eins ist bereits sicher: Die beiden Prediger, Richard Behringer und René Hauck, freuen sich mit ihren etwa 40 aktiven Kirchweihburschen schon darauf, wieder von vergnüglichen Missgeschicken berichten zu können. "Die notwendigen Informationen hierfür werden übers Jahr von jeden aus der Kirchweihburschen-Planungsgruppe gesammelt und dann einige Wochen vor der Kerm bei regelmäßigen Treffen zusammen getragen und aufgeschrieben" so Funk.
In Dingolshausen sind immer viele Vereine mit am Start und laufen mit oder bauen einen Motiv-Wagen. Wie schwierig es ist, diese immer wieder zu motivieren, macht Marvin Trützschler von Falkenstein deutlich: "Das Mitwirken beim Wagenbau wurde in den letzten Jahren doch etwas weniger, dies liegt vermutlich auch an dem steigenden Alter der Mitglieder in manchen Vereinen".
Das Thema Bürokratie betrifft auch die Kirchweih in Dingolshausen
In einem anderen zentralen Punkt hat die Gemeinde bei der Kirchweih kein Problem: "Bei den Helfern sind wir eine sehr motivierte Truppe und es macht immer noch Spaß solche Traditionsfeste wie Kirchweih und Maibaum durchzuführen" macht Funk deutlich. Erwähnenswert ist auch die Mithilfe von ungefähr 50 Mann in der sogenannten "Kirchweih-Reserve". Und die Kirchweihmädls, die mit viel Freude den Baum schmücken.
Die Kerm ist eine gemeindliche Veranstaltung, die Burschen sind also auf die Mitarbeit der Gemeinde angewiesen: "Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist sehr positiv und zielführend. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, dass die Gemeinde hier hinter uns steht und uns wo es geht unterstützt", so die beiden Organisatoren.
Das Thema Bürokratie ist natürlich auch bei den Burschen Thema: "Hier dürften alle die, die letzten Jahre schonmal ein Fest organisiert beziehungsweise durchgeführt haben, etwas angespannt sein. Der bürokratische Aufwand wird leider eher aufwendiger als einfacher" machen beide Organisatoren deutlich. Und sie führen weiter aus: "Dies hat man besonders in der Coronazeit gemerkt, hier etwas auf die Beine zustellen war fast unmöglich, wir haben das damals fast Unmögliche möglich gemacht" schwelgt auch ein bisschen Stolz mit beim Verweis auf die Kirchweihpakete to go, die während Corona angeboten wurden.
"Besonderes Auge hat man aber trotzdem auf erforderliche Genehmigungen, Jugendschutz und Sicherheit" so Funk und Trützschler von Falkenstein. Sie sprechen für die ganzen Mitstreiter der Kerm, wenn sie sagen: "Für uns war klar, dass wir nach dieser Zeit mit Corona wieder Vollgas geben, um den ein oder anderen für diese Tradition wieder begeistern zu können". Und Funk weiter: "Hier hat es sich einfach bewiesen, diese Tradition, wie es seit Jahren durchgeführt wird, erfolgreich weiterzuführen".
Kerm in Dingolshausen: Für Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler "eine sichere Zukunft"
Voller Stolz sagt er: "Bester Beweis hierfür ist der gute Zusammenhalt zwischen den jüngeren und älteren Burschen". Mit der leider schon verstorbenen Michelauer Bürgermeisterin, Irene Gräf-Böhm, verbanden die Kirchweihburschen viel Freude. "Früher zählte der Stopp bei der Bürgermeisterin mit dem Singen des Steigerwaldlieds als ein Highlight am Samstagmittag." Zudem habe sich über die Jahre zwischen den Dingolshäuser Kirchweihburschen und der Michelauer Dorfjugend eine gute Freundschaft entwickelt.
"Mein größter Respekt und Anerkennung, dass diese Tradition über Generationen und Jahrzehnte hinweg gelebt und weitergeführt wird. Ich bin überzeugt, dass dank der vielen großartigen Menschen hier im Ort unsere Kerm eine sichere Zukunft hat", so die amtierende Bürgermeisterin, Nicole Weissenseel-Brendler. Vom 23. bis 27. November ist es heuer so weit, dann ist Kirchweih-Zeit in Dingolshausen.