Auf das Rathaus kommt keine Photovoltaik-Anlage. Diesen Beschluss fasste der Schwebheimer Gemeinderat einstimmig. Das Gebäude, das Teil des denkmalgeschützten Ensembles am Kirchplatz ist, eignet sich nicht für die handelsüblichen Module. Zudem wird der Sitz der Gemeinde zum Teil vom Kirchturm und von Bäumen beschattet.
Das Thema erneuerbare Energien stand mehrmals zur Debatte. Ohne Gegenstimmen verabschiedeten die Ratsmitglieder Änderungen des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplanes für die Flächen-PV-Anlage des Schwebheimer Investors Gündermann. Zudem diskutierten die Ratsmitglieder über Möglichkeiten, gemeindliche Liegenschaften mit Sonnenenergie zu versorgen.
Das neue Feuerwehrhaus und weitere Gebäude sind bereits für PV-Anlagen vorgesehen, in der vorherigen Sitzung hatte das Gremium für eine Projektierung der Dächer an den Schlossscheunen gestimmt. Ob dort PV-Module angebracht werden können, bleibt unklar. Es müssen unter anderem Fragen des Denkmalschutzes und der Dachstatik geklärt werden.
Das letzte "große Gewerke" für das neue Feuerwehrhaus ist vergeben. Bürgermeister Volker Karb listete die Arbeiten im Bereich Metallbau auf, die auf der Agenda stehen. Rund 677.000 Euro muss Schwebheim investieren – das steht so im günstigsten Angebot. Bauamtsleiter Ruthard Vogel kalkulierte die Kosten für diesen Posten günstiger, ist sich aber sicher, dass während der Arbeiten Einsparpotentiale genutzt werden können. Geringer fallen die Kosten für den Aufzug, einem Plattformlift, aus: das günstigste Angebot beläuft sich auf rund 34.000 Euro.
Schwebheimer können Amtsgeschäfte online vollziehen
Mit der Maus ins Rathaus – Schwebheim ermöglicht seinen Bürgern, viele Amtsgeschäfte online vollziehen zu können. Bernd Brückner stellte die Plattform, die möglichen Leistungen und die Kosten näher vor. Rund 1700 Euro Eigenteil muss die Gemeinde berappen, den Löwenanteil (90 Prozent) steuern Fördermittel bei. Darüber hinaus erweitert Schwebheim auch die Leistungsfähigkeit seiner IT und ermöglicht eine digitale Dokumentenverwaltung. Geschäftsleiter Thomas Dellermann hofft so auf das Ende der Papierwirtschaft. Rund 50.000 Euro – das hat Bernd Brückner in einem in die Zukunft gerechneten Modell ermittelt – kostet dieser Digitalisierungsschritt in den nächsten fünf Jahren.
Die Straße für Bauarbeiten (teilweise) zu sperren, wird teurer. Die bisherige Gebühr deckt nicht die Verwaltungskosten und deshalb wird Schwebheim die "Gebühren im Straßenverkehrswesen" anheben und nach Zeitspannen staffeln. Was bisher 30 Euro Gebühr kostete, wird künftig mit 70 Euro verrechnet.
Zuversichtlich zeigte sich Volker Karb für den pünktlichen Verkehr der Schulbusse. Allerdings, so Karb, könne es wegen der gesperrten Hahnenhügelbrücke zu Verspätungen und Verschiebungen kommen.
Ein voller Erfolg war der spontane Verkauf von Getränken am Kneippbecken. Peter Guse, der dritte Bürgermeister, hatte die Idee unbürokratisch umgesetzt und Tee, Bier und Wasser rund um das Tretbecken an die Gäste verkauft. Den "Überschuss" spendeten er und seine Mitstreiter an die Gemeinde. Auf Dauer – die Aktion soll fortgeführt werden – könnte mit den erwirtschafteten Mitteln ein Wasserspielplatz für Kids entstehen.
Zu Sitzungsbeginn hatte der Gemeinderat den Umbau-Ideen einer Familie am Spiesheimer Weg sein Einvernehmen erteilt. Das Wohnhaus wird erweitert, erhält eine behindertengerechte Einliegerwohnung und einen Lift. 21.000 Euro bezahlte ein Schwebheimer Bürger für den ausrangierten Unimog des Bauhofes. Das gab Volker Karb bekannt. Und das Programm "Streuobst für alle" startet in der Kräutergemeinde. Bäume kann man sich online und im Rathaus reservieren. Die Obstgehölze kosten den Bürgern nichts, dies wird durch Fördermittel ausgeglichen.