Mit einer Zuführung von 408 000 Euro vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt ist der Haushaltsplan 2020 für den Markt Stadtlauringen sehr solide ausgearbeitet. In der vorausgegangenen Beratung stellte Bürgermeister Friedel Heckenlauer die Einzelposten für den insgesamt 7,3 Millionen Euro schweren Verwaltungshaushalt vor.
Geht es nach den Vorstellungen der Kämmerei, werden auch die den Folgejahren umfassende Zuführungen möglich sein. Diese bezifferte der Bürgermeister für 2021 auf 344 950 Euro, für 2022 auf 226 550 Euro und für 2023 auf 184 750 Euro. Die Ein- und Ausgaben für den Vermögenshaushalt dieses Jahres bezifferte der Bürgermeister mit 6 344 200 Euro.
Zahlen unter Vorbehalt
Insbesondere die Zahlen für die kommenden Jahre stünden unter dem Vorbehalt der Corona-Entwicklung, gab Heckenlauer zu bedenken. "Wir können aber mit einer gewissen Zuversicht weiter machen, werden aber den Rotstift ansetzen müssen", sagte er in der Sitzung. Die Ansätze für 2020 können aus heutiger Sicht jedoch als zutreffend angesehen werden. Eine zunehmende Zahl an Insolvenzen werden sich auf die Gewerbesteuer auswirken und Kurzarbeit mitsamt Arbeitslosigkeit werden die Einkommensteuer zurück gehen lassen. Das Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket der Bundesregierung sei deshalb ein begrüßenswerter Schritt, diese Auswirkungen abzudämpfen.
Entschieden lehnte Heckenlauer jedoch Überlegungen ab, Altschulden von Gemeinden mit dem "Füllhorn der Gleichgültigkeit und des Wohlwollens" zu erlassen. Eine kreativ und solide arbeitende Gemeinde wie Stadtlauringen, die es geschafft habe ihre Verschuldung auf Null herunter zu fahren, würde dadurch bestraft. Auch aufgrund der historisch niedrigen Zinsen sei deshalb zu überlegen, künftige Projekte wieder verstärkt über Kredite zu finanzieren.
Grundschule als zentrales Thema
Zentrales Thema in Stadtlauringen werde deshalb die Grundschule sein. Der Markt habe sich ein gutes Image erarbeitet und müsse dies durch optimale Voraussetzungen unterstreichen. Weitere Großbaumaßnahmen im Haushalt 2020 sind die Renovierung des Rathauses mit Aufzug, die Fertigstellung des Feuerwehrstützpunktes, die Erweiterung des Neubaugebietes Eichelberg, der Ausbau des Kirchplatzes in Mailes, die Dorferneuerung in Sulzdorf und Fuchsstadt, Plan und Dr.-Burghard-Straße in Oberlauringen, die Dorferneuerung in Altenmünster sowie das Dorfgemeinschaftshaus in Sulzdorf.
Der allgemeine Rücklagenstand betrug zu Jahresbeginn rund 5,6 Millionen Euro. Für dieses Jahr ist eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 2,8 Mio. Euro vorgesehen. Zum Ende des Haushaltsjahres 2020 wird mit einer Rücklagenhöhe von 2,8 Mio. Euro gerechnet. Für 2021 wird mit einer Kreditaufnahme von rund zwei Millonen kalkuliert.
Stellvertretender Bürgermeister Wifried Reß lobte den Haushaltsplan als "ausgewogen und abgesichert". Die Überführung der rund 400 000 Euro als freie Finanzspanne werde zudem durch Fördermittel auf über eine Million Euro ausgedehnt. Ergänzend fügte der Bürgermeister noch an, dass die Bestattungsgebühren 2020 neu kalkuliert werden. Die Ellertshäuser See GmbH hat 2018 einen Verlust von 20 000 Euro erwirtschaftet, für 2019 werden 11 263 Euro Verlust erwartet. Dieser gelte als Planungsgrundlage für 2020.
Keinen erhöhten Zuschuss wird es für die Ballingshäuser Dorfmusikanten geben. Die Wärmepumpe im Vereinsheim ist defekt und Ersatz kostet 7973 Euro. Entsprechend den Vereinsförderrichtlinien ist ein Zuschuss von 15 Prozent möglich, was auch bewilligt wurde. Da den Musikern derzeit keinerlei Einnahmen zur Verfügung stehen, hatte Gerald Raab eine erhöhte Corona-Sonderförderung beantragt. Da alle Vereine im Markt derzeit unter Corona zu leiden hätten, wollte der Gemeinderat keinen Präzedenzfall schaffen und lehnte eine erhöhte Förderung ab.