
Einen "rekordheißen Tag" (Bürgermeister Oliver Brust) hatte sich der Gemeinderat zur Sitzung ausgesucht – und sich zum Glück eine Lüftungsanlage aus dem Kindergarten ausgeliehen. Schon ins Detail ging dann die Vorstellung des Mobiliars für den neuen Kindergarten, der im Laufe eines Jahres an der Schule emporwachsen soll, plus Mittagsbetreuung für die Schüler im Obergeschoss.
Architekt Joachim Perleth stellte die Ideensammlung eines Arbeitskreises vor, dem auch Rathauschef Oliver Brust und Annemarie Schuler als Zweite Bürgermeisterin angehören. Ein Catering-Unternehmen berät beim Küchenbau, wo innovative Methoden zum Einsatz kommen sollen, Stichwort "Cook & Chill", "Kochen & Kühlen": Das bereits zubereitete Essen würde nach diesem Konzept heruntertemperiert und nach der Anlieferung in der Kita erhitzt. Da die Kinder je nach Alter zeitversetzt essen, geht es auch um Warmhaltetechniken.
In den drei Gruppen-Räumen gibt es Küchenzeilen, auch der Personalraum erhält eine kleine Küchenzone. Oliver Brust warnte aus Erfahrung ansonsten vor "zuviel Technik". Eine (energetisch und finanziell aufwendige) Klimaanlage soll es ebenfalls nicht geben, meinte Perleth auf Nachfrage von Thomas Kundmüller, aber natürlich Sonnenschutz.
Ansonsten soll die Einrichtung der Hort- und Kitaräume auf dem aktuellen pädagogischen Stand sein. Die Zugangstüren erhalten kleine Lichtfenster, die dafür sorgen, dass Kleinkinder ihre Eltern bei der Ankunft nicht sehen, aber selbst dahinter sichtbar sind (zwecks Beruhigung und Unfallverhütung). Im Eingangsbereich gibt es einen begehbaren Stiefelschrank, für die Krippe ein Bad. Die Kosten sollen im September vorgestellt werden.
Etwa die Hälfte der 700 000 Euro, die 2019 für den Kita-Anbau vorgesehen sind, wurden bereits ausgegeben, stellte Kämmerin Ulrike Gallus beim Zwischenstandsbericht für den Haushalt fest. 5000 Euro fließen ab sofort jährlich in den Grundstock der Bürgerstiftung, aus Gemeindemitteln.
Mitfahrerbank als Konkurrenz zum Bus abgelehnt
Abgelehnt wurde ein Antrag der Freien Wähler, an der Schweinfurter Straße eine "Mitfahrerbank" für ältere Bürger einzurichten: die damit quasi per Anhalter Richtung Schweinfurt gelangen könnten. Erich Hemmerich (CSU/FBL) sah "überhaupt keinen Bedarf". Am Ende würde kaum noch jemand in den Bus steigen. Thomas Hemmerich und Annemarie Schuler kommentierten ähnlich. Für Oliver Brust geht es eher um eine Art Nachbarschaftshilfe für Senioren, nicht um Konkurrenz zum Bus.
"Die Buslinie Richtung Bergl fährt fast gar nicht", sagte Monika Rödemer (FW). Es sei auch eine Preisfrage. Man sollte die Bank einfach mal ausprobieren, assistierte Irmgard Pawlak (SPD). Martin Schlör (Junge Liste) vermisste ein größeres Konzept, in Kooperation mit der Allianz, etwa für Fahrten ins Euerbacher Gewerbegebiet. Man könne es auch ohne Beschluss probieren, fand Thomas Lurz (CSU/FBL), für Erich Hemmerich würde eine Meldung im Amtsblatt genügen. "Entweder es macht die Gemeinde oder gar nicht", widersprach Oliver Brust. Am Ende wurde der Antrag mit sieben zu acht Stimmen abgelehnt.
Eine Genehmigung bis 31. März 2020 erhält eine bewegliche Funkstation am Rand des Gewerbegebiets, Urnenfelderstraße 10: Ein "Mobilfunkmast" im Wortsinn, mit dem die Vodafone GmbH Versorgungslücken überbrücken will. Es fehlen noch Nachbarunterschriften. Martin Schlör äußerte Unverständnis, dass der Gemeinderat erst jetzt von der Station erfährt – die ein Vierteljahr ohne Antrag stehen durfte. Offenbar wurde ein Bauantrag zuerst dem falschen Grundstück zugeordnet. Der temporäre Mast wurde mit acht zu sechs Stimmen genehmigt.