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Dittelbrunn
Keine Dinos und "Steinzeitgärten" für Dittelbrunn
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 31.07.2022 02:27 Uhr

Ein Hauch von "Jurassic Park" lag in der vergangenen Ratssitzung in der Luft, unter dem Punkt "Verschiedenes". Keine Zustimmung gab es am Ratstisch bezüglich der Anfrage eines hessischen Investors, ob auf Gemeindegebiet ein "Dinopark" möglich wäre, mit bis zu 300.000 Besuchern jährlich. Nachgefragt wird derzeit bei mehreren Kommunen.

Statt an Brontosaurier- oder Velociraptoren-Figuren denkt Dittelbrunn lieber an eigene Bauprojekte. Vorgestellt wurde der Bebauungsplan für das Gebiet "Grund", nördlich von Dittelbrunn, zwischen Heeresstraße und "An der Zeil". Das 3,4 Hektar große Areal, neben Marienbach und Generationenpark, soll laut einer Präsentation von Peter Ruck und Fabian Friedrich vom Technischen Büro Werner in vier Nutzungsarten und zwanzig Parzellen unterteilt werden. Nördlich davon liegt eine Teilfläche planerisch weiterhin brach, aufgrund eines Kompromisses beim Thema "Neubau eines Vollsortimenters in Dittelbrunn". Dieser politisch umstrittene Teil der Planungen war 2019 für fünf Jahre auf Eis gelegt worden.

Im Süden sind zwölf Parzellen für kleinere Einfamilienhäuser geplant. In der Mitte ist ein Mischgebiet mit Mehrfamilienhäusern vorgesehen, neben einem Ärztehaus. Im Nordwesten soll sich eine Pflegeeinrichtung anschließen. Laut Planern gibt es dort bereits Investoren-Interesse. Die Verkehrserschließung wird mit einer Straße zwischen "An der Zeil" und Heeresstraße erfolgen.

Vorgesehen sind eine Regenrückhaltebecken für das Gebiet, außerdem zwei bis vier Geschosse mit grünen Flachdächern, die zur Wasserrückhaltung beitragen sollen, unweit des Bachlaufs. Ein Auffang-Graben soll das Wasser von der Waldseite her aufnehmen. Das Ortsnetz sei in jedem Fall in der Lage, neue Zuleitungen (im Trennsystem) zu verkraften, meinte Peter Ruck auf Nachfrage von Harald Klein.

Udo Jablonski befürchtet, dass durch die Bebauung viel Grünfläche weggenommen wird. Es werde Ausgleich geben, meinte Ruck, wertvolle Wiesen seien nicht betroffen. Rainer Patzke regte eine Teilung des Wohn- und des sonstigen Gebiets an, zur Verkehrsberuhigung. Der Bürgermeister stellte einen Wendehammer zur Diskussion. Man würde dadurch viel Platz verlieren, hieß es von Büroseite.

Ende August soll nun der Billigungs- und Auslegungsbeschluss erfolgen. Bei den Wohnflächen sind neben der Begrünung (Stichwort "Schwammstadt") zudem Zisternen und PV-Anlagen vorgesehen, zwecks ökologischer Aufwertung.

Die "Steinzeit" in den Gärten beenden soll eine neue Freiflächen- und Begrünungssatzung der Gemeinde, die dem Klimawandel Rechnung trage. Bei Neubauten sollen (wasserundurchlässige) Schottergärten nicht mehr zulässig sein. Bei Verstößen sind auch Geldbußen möglich. Markus Ziegler fragte nach einer Übergangszeit, Manuela Markert wies darauf hin, dass viele Leute selber solche Bau-Arbeiten ausführen würden, über längere Zeit hinweg, und es nun Verunsicherung geben könnte.

Eine Rücksprache mit der Gemeinde sei möglich, fand Rainer Patzke, es gehe darum, "Wildwuchs" zu vermeiden. Die Satzung soll am 1.November in Kraft treten, es gab fünf Gegenstimmen. Terrassen seien nicht betroffen, hieß es auf Nachfrage von Rebekka Geus. Durch die gesplittete Abwassergebühr habe die Gemeinde einen weiteren Kontrollmechanismus, im Kampf gegen Flächenversiegelung, sagte Warmuth.

 
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