Nach der Vereidigung im Hambacher Pfarrheim gab es reichlich Lesestoff für den frisch gebackenen Gemeinderat Markus Ziegler: Der 32-jährige Hambacher ist Listennachfolger für den zurückgetretenen Lukas Hartung. Gleich nach Ableisten der Eidesformel erhielt das Mitglied der FWG Lektüre zum Kommunalrecht von Bürgermeister Willi Warmuth.
Bis zum 30. Juni hat der Haupt- und Finanzausschuss die Befugnisse eines ständigen Ferienausschusses inne als "Notgemeinderat". Nun scheint sich die pandemische Lage etwas zu entspannen. Lars Neubauer (CSU) hat vorgeschlagen, künftig zwei Gemeinderatssitzungen im Monat zuhalten, und dafür auf Ausschuss-Sitzungen zu verzichten, mit Ausnahme von Bau- und Umweltangelegenheiten.
Das blieb nicht unwidersprochen: Rainer Patzke (SPD/SBD) war sich mit Heike Munz (FW) einig, dass man bei einer Sitzung monatlich, unter Beibehaltung der Ausschüsse, eine intensivere Beratung der Themen hätte. Bei größeren Projekten wären weiterhin Sondersitzungen möglich, fand Harald Klein (UBL). Der Antragsteller sieht wenig Schlagkraft im Hauptausschuss: "Wir fangen im Gemeinderat oft wieder bei Null an", so Neubauer. Sein Wunsch wurde mehrheitlich, gegen sieben Stimmen, abgelehnt.
Eine lange Liste gab es nach der Verkehrsschau im Mai abzuarbeiten: In der Dittelbrunner Liebleinstraße sollen gekennzeichnete Parkflächen das regelkonforme Abstellen von Pkw ermöglichen trotz verkehrsberuhigter Zone. Keine Verkehrsberuhigung wird es im stark befahrenen Lärchenweg angesichts des baulichen und finanziellen Aufwands geben. Warmuth sieht für Kinder keinen Vorteil in der (dann rechtlichen nötigen) Entfernung des Gehwegs. Rainer Patzke schlug Warnschilder vor. Auf die Kinder müsste man dann aber auch an jeder anderen Straße hinweisen, fand der Bürgermeister.
Schon länger schwelt die Debatte um die Situation am Binsigweg Richtung Heeresstraße. Die Polizei empfiehlt, angebrachte Bodenschwellen wieder zu entfernen aufgrund der Unfallgefahr für Radfahrer. Auch Landwirte haben mit dieser Form der Tempo-Reduzierung Probleme. Das Hauptproblem sei, dass die "Schweinfurter" Schranke der Heeresstraße häufig offen stehe, sagte Lars Neubauer. Rainer Patzke regte eine Umleitung und eine gemeindeeigene Schranke an. Für einen Landwirt mit Schlepper sei das ständige Öffnen oder Schließen von Schranken per Schlüssel aufwendig, stellte Susanne Reck fest.
Die Schwellen werden nun entfernt, Blumenkästen als alternative Verkehrsbremsen soll es keine geben. Durch Markierungen und bauliche Anpassungen entschärft wird die Kreuzung SW8/Steingraben am Nettomarkt, wo Fuß- und Radwege queren. Bestehen bleibt die Parkregelung in der Hambacher Waldstraße, mit Gehwegparken auf der einen sowie einem eingeschränkten Halteverbot auf der anderen Seite. Dies soll den Fahrzeugen der Waldarbeiter die Durchfahrt erleichtern.
Nicht geändert wird die Vorfahrtsregelung in der Strohgasse, wo Autofahrer das Tempo-30-Schild laut Markus Ziegler viel zu spät sehen (eine Gegenstimme). In der Zeller Straße gilt künftig "rechts vor links". Auf dem Platz an der Milchhöfer Straße, gegenüber der Pizzeria in Pfändhausen, wird Parken in gekennzeichneten Flächen Pflicht, bei einer Tonnage von maximal 2,8 Tonnen, die Wolfgang Fuhl anstelle der beantragten 3,5 Tonnen vorgeschlagen hat. Das erntete eine Gegenstimme.