Mit einigen Diskussionen und ablehnenden Beschlüssen ging die jüngste Röthleiner Gemeinderatssitzung über die Bühne. Mit 2:12 Stimmen wurde der Anbau einer Wohnzimmererweiterung mit Dachterrasse am Auwald in Röthlein abgelehnt. Das Vorhaben soll außerhalb der Baugrenze errichtet werden und weicht zudem in Dachform, Dachneigung und Dacheindeckung vom bestehenden Bebauungsplan ab. Sowohl die Begründung des Bauherren für die Erweiterung des Wohnraums, wie auch die der angrenzenden Grundstückseigentümerin für die Verweigerung der Zustimmung zum Vorhaben wurden in der Sitzung verlesen.
Nachvollziehbar für das Ratsgremium wurde von Nachbarseite nämlich befürchtet, dass das über die Baugrenze ragende Bauvorhaben Beeinträchtigungen - die Grundstückseigentümerin nannte hier explizit eine mögliche Einsehbarkeit - mit sich bringt, sollte auf dem aktuell noch unbebauten Grundstück ein Haus errichtet werden.
Auch die beantragten vier selbstleuchtend-reflektierenden Werbeanlagen, die im Industriegebiet Etzberg an einer Lagerhalle teils sichtbar von der Staatsstraße 2277 und der Bundesstraße 286 errichtet werden sollen, stießen im Rat mehrheitlich auf Ablehnung. Das Gremium bezog sich hier auf das Staatliche Straßenbauamt, das 2020 für eine bereits bestehende Halle direkt an der St 2277 in einer Stellungnahme vor dem Einwirken von auffälligen Werbeanlagen auf den Verkehr warnte. Zudem wurde im April 2020 auch der Vorbescheid abgelehnt, im modifizierten Bauantrag dann für die Lagerhalle zwei Monate später war die Werbebeleuchtung kein Thema, wie Bürgermeister Peter Gehring die Geschichte zusammenfasste.
Mehr Platz auf Terrasse des Bauernhof-Cafes
Grünes Licht gab es dagegen für die nötigen Befreiungen zur Errichtung eines Raffpavillons im Neubaugebiet an der Tränke und auch die Erweiterung des Bauernhof-Cafes im Röthleiner Außenbereich Richtung Schwebheim ging nach einigen Diskussionen mit 10:4 Stimmen durch. Auf der Freiterrasse können jetzt – abhängig von der gaststättenrechtlichen Erlaubnis – bis zu 80 Gäste Platz finden. Bernd Wehner wies erneut auf die, seiner Meinung nach, gefährliche Abbiegesituation von der Staatsstraße aus hin; ihm fehlt die Einfädelspur. Festgelegt wurde außerdem, dass die nötigen Stellplätze für Pkw und Fahrräder nachgewiesen und von Behördenseite der Verkehr und die landwirtschaftliche Privilegierung geprüft werden.
Diskussionslos abgelehnt wurde dann eine Änderung der Geschäftsordnung für sogenannte Hybridsitzungen durch Ton-Bild-Übertragung zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Im zweiten Punkt – die Löschung von Rückauflassungsvormerkungen, für die ein Gemeinderatsbeschluss nötig ist – soll die Geschäftsordnung aber geändert werden. Die alleinige Zuständigkeit wird nun auf den Bürgermeister übertragen.
Gesundheitsausschuss ist Thema der nächsten Sitzung
Abschließend gab es noch einige Informationen, Fragen und Anträge. So berichte der Bürgermeister, dass das Marterle in Hirschfeld endlich fertig restauriert ist – eventuell fast zu viel des Guten, wie Gehring schmunzelnd feststellte und damit wohl eine überzählige Hand meinte. Harald Fuchsberger beantragte die Einrichtung eines Gesundheitsausschuss für die Prüfung der Masken- und Testpflicht in der Grundschule und in den Kindergärten; das wird in der nächsten Sitzung entschieden.
Martina Braum erfuhr, dass die Pumpe am Dorfplatz funktioniert, allerdings der Spülkopf noch verkleidet wird. Für das Anwesen an der Hauptstraße/Ecke Barthstraße wurde ganz aktuell – wie Elke Lanz nachfragte – eine Vereinbarung mit dem Nachbarn getroffen, so dass nun verschönernde Maßnahmen durchgeführt werden können.
Simon Stock wünschte sich mit Blick auf Starkregenereignisse Wartungsverträge für gemeindliche Flachdächer. Bürgermeister Gehring sah, da es nur zwei gibt, keinen Handlungsbedarf. Das eine, auf der Mehrzweckhalle, wurde erst saniert, das andere, auf der Grundschule, wird demnächst saniert.
Bernd Wehner erfuhr dann abschließend, dass die Sportplatzstraße zeitnah saniert wird. Es gab wohl Verzögerungen mit der Pflasterfirma, doch jetzt ist der Auftrag in den sprichwörtlich trockenen Tüchern.