Solidarisch erklärten sich die Gemeinderäte von Euerbach mit der Gemeinde Kolitzheim und den Bürgern von Stammheim in ihrem Protest gegen die Partei „Die Rechte“. „Euerbach ist bunt“ lautete in Anklang an das Stammheimer Motto der Slogan, der bei der Ratssitzung erläutert wurde.
Für die CSU/Freie Wählergemeinschaft verlas Fraktionssprecherin Simone Seufert in Absprache mit der SPD-Fraktion eine Erklärung, in der sich das Ratsgremium von jeder Art von Extremismus distanziert. „Parteien und Organisationen, die zu Ausgrenzung, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Hass aufrufen, stimmen nicht mit unserer Weltanschauung überein und haben keinen Platz in einer Demokratie“, sagte Simone Seufert. Der Euerbacher Gemeinderat unterstütze alle Bemühungen der Gemeinde Kolitzheim und des Bündnisses „Stammheim ist bunt“, um die Parteizentrale der Rechten mit friedlichen und rechtsstaatlichen Mitteln zu verhindern.
Ergänzend verwies SPD-Sprecher Bernd Schraut auf die Resolution der Landkreis-SPD. „Die Rechte“ sei keine Ansammlung harmloser Ewiggestriger, sondern eine gefährliche Organisation, deren Vorsitzender Christian Worch einer der führenden Köpfe der militanten Neonazi-Szene in Deutschland sei. Er sei wegen Volksverhetzung, Aufstachelung zum Rassenhass und Verunglimpfung des Staates vorbestraft.
Auf die Resolution des Kreisausschusses verwies Kreisrätin Gabi Jakob. Darin lehnen alle politischen Kräfte im Kreistag die Etablierung der Landeszentrale der Partei „Die Rechte“ in Stammheim ab. Der Landkreis stehe an der Seite derer, die für die Werte des Grundgesetzes und der bayerischen Verfassung eintreten, so Jakob.
Gerade weil in der Nachbarschaft von Euerbach Asylbewerber untergekommen sind, müsse man hier aufmerksam sein und die Mitmenschlichkeit wahren, fügte Bürgermeister Arthur Arnold hinzu. Die Gemeinde Euerbach habe seit langem das Thema Frieden in den Mittelpunkt gestellt: über das neue Friedensmahnmal zu 70 Jahre Kriegsende, das sich gegen den Kreislauf der Gewalt wende, über den Friedensweg und die Friedensallee, wo friedenserhaltende Werte verdeutlicht werden.
