In Schwebheim herrscht Aufregung. Bislang war die Gemeinde stolz darauf, mit ihrem Adventskranz statt einem Weihnachtsbaum auf dem Plan ein bewussten Zeichen gegen den kommerziellen Weihnachtsrummel zu setzen. Der frühere Bürgermeister Hans Fischer hatte dies vor sieben Jahren initiiert. An dem jeden Adventssonntag wurde eine Kerze mehr angezündet, und den Christbaum gab es wirklich erst an Weihnachten.
Jetzt probt sein Nachfolger, Bürgermeister Volker Karb, die Rückwärtsrolle. Statt des inzwischen etablierten Adventskranzes steht ein Weihnachtsbaum auf dem Plan.
Hanne Peetz ist entsetzt: „Ich dachte, diese Art von Vorweihnachtszeit hätten wir überwunden.“ Für sie sieht der Baum nach Kommerz aus. „Wir waren stolz auf unseren Adventskranz, da hast du dich adventlich gefühlt.“ Peetz lehnt den Christbaum kategorisch ab, da könne man ja gleich ins Warenhaus gehen.
Auch der 18-jährige Samuel Peter findet es schade, dass der Advent nicht einmal mehr von der Gemeinde gewürdigt wird. Es sei schon schlimm genug, dass der Handel Weihnachten um Wochen vorwegnehme. Der „riesengroße“ Baum sei zudem auch noch krumm.
Gerda Ludwig bedauert, dass „Schwebheim nun nichts Besonderes mehr ist und hat“. Für Guntram Langhirt gehört der Baum zu Weihnachten und der Kranz in den Advent. Rita Gessner sieht's pragmatisch: Es würden zurzeit so viele Bäume gefällt, da sei es halt viel einfacher, einen gefällten Baum aufzustellen, als einen Kranz zu binden.
Dass ausgerechnet ein Weihnachtsbaum ein „Aufregerthema“ in Schwebheim sein könnte, das überraschte Bürgermeister Karb. „Wir hatten einen schönen, großen Baum zur Verfügung, ich habe das überhaupt nicht als problematisch angesehen“, verteidigt er sich. Wenn sich die Leute aber so aufregen würden, könne er ja mal mit dem Bauhof nach einer Lösung suchen.
Im Gemeinderat war der Christbaum folglich auch Thema. Christian Hennings wies darauf hin, dass der Kranz ein Alleinstellungsmerkmal für Schwebheim gewesen sei und im Gegensatz zum Baum einen Sinn gehabt habe. Weihnachten sei schließlich ein christliches Fest, deshalb gehöre der Baum zu Weihnachten und der Kranz zur Adventszeit. Frank Böhm fragte den Bürgermeister, ob er daheim auch schon seinen Christbaum aufgestellt habe. Das C in der Partei des Bürgermeisters stehe doch für christlich, damit habe der Baum zum Advent aber wenig zu tun. Böhm forderte deshalb, wieder einen Kranz aufzustellen. Auch sie gehöre der CSU an, meinte Katja Möhring, trotzdem gefalle ihr der Baum. Die Gegenargumente habe sie erst jetzt bewusst wahrgenommen. Im Übrigen hätten im Vorjahr alle vier Kerzen am Adventskranz von Anfang an gebrannt, das gehe halt auch nicht.
Hedi Seifert wusste, dass die Kirchenmitglieder ebenfalls schon Anstoß an dem Christbaum auf dem Plan nehmen. Auf keinen Fall dürfe die Lichterkette jetzt schon eingeschaltet werden.
Peter Guse sah es unter dem Kostenaspekt. Den Baum habe man geschenkt bekommen, während der Kranz die Gemeinde 1000 Euro koste. Auch für den Bauhof sei der Baum einfacher aufzustellen, bekräftigte Karb. Vor allem vor dem Weihnachtsfest werde es eng, wenn der Kranz abgebaut und der Christbaum aufgestellt werden muss. „Das ist Stress.“
Am Ende einigte sich das Ratsgremium, noch einen kleinen Adventskranz neben dem Christbaum aufzuhängen.
immer wieder interessant, über was man sich öffentlich streiten kann.
Ich jedenfalls lese heraus, dass der Weihnachtsbaum scheinbar spendiert worden ist.
Dafür darf er auch in der üblichen Vorweihnachtszeit aufgestellt werden - meine ich.
Falls einer der Kritiker nächstes Jahr einen Adventskranz spendiert,
dann könnte ich mir vorstellen, dass unser neuer Bürgermeister ihn persönlich aufhängt.
Wenn es soweit ist, gebe ich ihnen Bescheid Frau Lux.
wenn nein dann schaut euch einmal in der welt um.
ihr du--en schwebheimer
Allerdings möchte ich tunlichst darum bitten, die Verallgemeinerungen zu unterlassen.
Mit solchen niveaulosen Sprüchen wird die Welt bestimmt nicht besser!
Ich (und auch viele andere Leute) wissen doch überhaupt nicht genau, was die Intention des Artikels ist. Vermutlich soll da dem neuen Bürgermeister eine ausgewischt werden.
An die Zensoren der MP: und ihr würfelt doch!
Die Argumente die für den Kranz sprechen und gegen den Baum klingen zwar einleuchtend - mehr aber auch nicht! Wenn man ganz korrekt sein will dann kann man auch das Argument anbringen "Kirche und Staat" sind getrennt - insofern ist die einzige richtige Lösung überhaupt nichts aufzustellen - weder Baum noch Kranz.
ROM. Weihnachtsstimmung im Vatikan: Am 05.12. (2013) ist auf dem Petersplatz der Christbaum aufgestellt worden. ...
Offensichtlich noch ein "unchristlicher Geschäftemacher".
So ein Amt bringt niemals Ehre,
denn der Klatschsucht scharfe Schere
schneidet boshaft Dir, schnipp-schnapp,
Deine Ehre vielfach ab.
Wenn ich mir den Artikel so ansehe und mal darüber nachdenke, überlege ich wirklich
in wie weit man noch zugeben sollte Schwebheimer zu sein.
Liebe Nörgler,
* Lebkuchen gibt es schon im September
* Nikoläuse spätestens Mitte Oktober
* Spekulatius und Christstollen ebenso
und komischerweise wurden die in den Schwebheimer Einkaufsregalen schon
mehrfach nachgefüllt.
Mit dem Baum kehrt wenigstens etwas weihnachtliche Stimmung ein.
Bei dem ganzen Gezeter könnte man fast meinen, dass nun schon der
Christbaum zu Weihnachten als politisches Mittel genutzt wird.
Na dann Frohe Weihnachten!
Aber nach Lesen des Artikels verstehe ich den Unmut einiger Gemeinderäte - denn sie haben Recht. Ein Christbaum gehört zu Weihnachten, der Kranz zum Advent.