
Mit dem Naturbadesee in Grafenrheinfeld soll es weitergehen – das hat der Gemeinderat unlängst beschlossen. "Der Badesee soll wieder zu einer wichtigen Attraktion in Grafenrheinfeld werden und Gäste aus Nah und Fern anlocken", so das Ziel. Von sehr vielversprechenden und ambitionierten Ideen und Konzeptvorschlägen der neuen Pächter berichtet das Rathaus.
Die Förderung im Rahmen der Leader-Initiative befindet sich in der Abstimmung mit der Leader-Stelle am Landratsamt und dem Amt für Ländliche Entwicklung. In der Gemeinderatssitzung informierte Jürgen Hauck vom Architekturbüro "hjp" über den aktuellen Sachstand zu den Planungen des Badesees, insbesondere über das mögliche weitere Vorgehen bezüglich der Bestandsgebäude.
Sanierung oder Neubau
Hauck stellte dem Plenum zwei mögliche Varianten vor: eine Sanierungsvariante und eine Neubauvariante. Der Haken an einem Neubau für Gebäude, in denen sanitäre Anlagen, Gastronomie und weiteres zu finden wären, war schnell erklärt. Die Gemeinde müsste dafür tief in die Tasche greifen. Deutlich tiefer als bei der Variante "Sanierung/Umbau". Während der Neubau, abzüglich der erwartbaren Förderungen, immer noch rund 1,2 Millionen Euro verschlucken würde, würde die Gemeinde mit der Sanierung und dem Umbau der vorhandenen Gebäude auf nur 450 000 Euro Kosten kommen. Ebenfalls nach Abzug der möglichen Fördermittel.
Der Gemeinderat musste einen Entschluss fassen, welche der beiden Varianten das Architekturbüro weiterverfolgen soll. Das Stimmungsbild war schon vor der Abstimmung eindeutig. Harry Scharold von der Fraktion SPD/FW betonte, dass das alte Gebäude auch nach 40 Jahren immer noch seinen Charme versprühe. Walter Weinig von der CSU befand, dass sich aufgrund der Kostengegenüberstellung eine ernsthafte Diskussion eigentlich erübrige. Ludwig Weth, der dritte Bürgermeister der Gemeinde, sagte: "Einen Neubau können wir uns momentan nicht leisten." Der Rat stimmte einstimmig für die Variante Sanierung/Umbau.
Drei Firmen gaben ein Angebot ab
Über den Stand der Bauarbeiten für die Außenanlagen der Lagerhalle am Hermasweg informierte Jürgen Hauck vom Architekturbüro hjp. Die notwendigen Arbeiten dafür hat das Büro im Namen der Gemeinde ausgeschrieben. Von den acht Firmen, die zur Abgabe eines Angebots aufgefordert wurden, gaben drei Firmen Angebote zwischen 206 465 Euro und 254 798 Euro ab. Über die Vergabe wurde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung entschieden.
Die Straßen- und Kanalplanung für das Baugebiet Kapellenweg III wurden vom beauftragten Ingenieurbüro ProTerra aus Knetzgau von Hugo Barthel und von Subunternehmer Arno Weimann vom Ingenieurbüro Weimann Ingenieure aus Dettelbach vorgestellt. Die Straße soll auf eine Breite von sechs Meter mit einem Gehsteig von 1,50 Meter ausgebaut werden. Die Kosten muss zunächst die Gemeinde tragen. Aufgrund der geschlossenen Planungs- und Planungskostenvereinbarung werden diese dann an den Vorhabensträger, die BWG Schweinfurt, entsprechend weiterverrechnet. Die Planungen wurden vom Rat gebilligt.
Neue Benutzungsordnung für die Bibliothek
Beschlossen wurde außerdem die Anschaffung von IT-Anschaffungen im Rathaus, in Form eines Speichersystems. Bürgermeister Keller wurde dazu auch ermächtigt, den Auftrag an den wirtschaftlichsten Anbieter zu vergeben. Einstimmig verabschiedet wurde außerdem eine neue Benutzungs-, Entgelt- und Hausordnung der Gemeindebibliothek. Der Rat ermächtigte diesbezüglich zudem den Bürgermeister in Zusammenarbeit mit der Verwaltung Anpassung dazu vornehmen zu dürfen, sofern es sich bei den Änderungen um rein redaktionelle Inhalte ohne Einfluss auf den Haushalt oder rechtliche Bestandteile handelt.
Informiert wurde der Gemeinderat zum Abschluss der Sitzung noch zur künftigen Unterbringung der Krippengruppen in der Grundschule. Die Unterbringung ist bis zur Fertigstellung der neuen Gesamtkindertagesstätte möglich, da die Schulklassen – falls dies nötig sein sollte - auch in den Mehrzweckraum ausweichen könnten.